Fellbach. Im Mittelpunkt der Mahn-, Gedenk-und Friedensaktion des DGB Fellbach zum Antikriegstag steht in diesem Jahr ein Friedenskonzert. Beginn ist am Freitag, 30. August, um 17.30 Uhr beim Friedensbaum zwischen Schwabenlandhalle und Schillerstraße 26 in Stuttgart. Erstmals tritt der Freie Chor Stuttgart in Fellbach auf. Am Abend spricht Prof. Frank Deppe bei der Arbeiterwohlfahrt. Sein Thema: „Was lehrt uns die Geschichte über Ursachen und Triebkräfte von Krieg und Faschismus?“
Der DGB-Vorsitzende von Fellbach Dieter Keller eröffnet die Gedenkveranstaltung am Friedensbaum und begrüßt die Gäste. Die Mahn- und Gedenkrede hält der DGB-Regionssekretär Jörg Munder.
Am 1. September vor 80 Jahren begann mit dem faschistischen Überfall auf Polen „der verbrecherischste Krieg aller Zeiten“, der zweite Weltkrieg. „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Für Frieden und Abrüstung! Das ist die Antwort des DGB und seiner Gewerkschaften auf das unermessliche Leid, das Nazi-Deutschland über die Welt gebracht hat“, heißt es in dem Aufruf.
Es sei auch die Antwort auf bestehende Kriege, auf neue Kriegsgefahren und das Wiedererstarken von „blindwütigem, menschenfeindlichem Rassismus und Neofaschismus“. Gleichzeitig sei der Jahrestag für den DGB-Fellbach Anlass, mahnend daran zu erinnern und aufzuklären, wohin Kriege, Faschismus, Rassismus, Kriegsvorbereitung und Aufrüstungswahn führen können: „Der DGB setzt auf eine friedliche Zukunft. Setzt auf Abrüstung statt Aufrüstung. Auf Kooperation statt Konfrontation“, so der Fellbacher DGB-Vorsitzende Dieter Keller.
Die aktuelle Weltlage sei geprägt durch Unsicherheit und Instabilität. „Wir werden nicht nur Zeuge, wie ein neuer Aufrüstungswahn um sich greift, sondern sehen uns und mit einer neuen nuklearen Bedrohung konfrontiert. Nach der Anfang August in Kraft getretenen Kündigung des INF-Vertrages droht Europa zum atomaren Schlachtfeld zu werden. Die Bundesregierung ist in der Veranwortung diesem Irrsinn Einhalt zu gebieten. Sie muss endlich den UN-Vertrag über das Verbot von Atomwaffen unterzeichnen, dem bereits rund 130 Staaten zugestimmt haben“, so der DGB.
Angesichts der NATO-Vorgabe und den Bestrebungen innerhalb der Bundesregierung die Rüstungsausgaben bis 2024 auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP) zu erhöhen, sei Abrüstung das Gebot der Stunde. Die gegenwärtigen Rüstungsausgaben von 43,2 Milliarden Euro würden sich auf 85 Milliarden Euro fast verdoppeln. „Diese Gelder fehlen für öffentliche Investititionen an allen Ecken und Enden. Sie fehlen beim Klimaschutz und der sozialökologischen Gestaltung der Gesellschaft. Sie fehlen im sozialen und zivilen Bereich. In Kitas und Schulen, im Gesundheitswesen, in Pflegeeinrichtungen für eine bedarfsgerechte Pflege. Sie fehlen für notwendige kommunale Aufgaben“, so der DGB weiter.
Nach dem Anschluss an das Konzert am Friedensbaum ist ein gemeinsamer Spaziergang für den Frieden geplant. Um 19.30 Uhr beginnt bei der Arbeiterwohlfahrt (Gerhard-Hauptmann-Str. 17) ein Vortrag des emeritierten Professors Frank Deppe. Sein Thema: „Was lehrt uns die Geschichte über Ursachen und Triebkräfte von Krieg und Faschismus?“
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