Stuttgart. Die für Samstag, 16. November, geplante Veranstaltung des AfD-nahen Vereins „Fortschritt in Freiheit“ in den Räumen des Studierendenwerks Stuttgart wurde verhindert. Einen Tag vor Kongressbeginn hat der rechte Verein die Tagung abgesagt. Ausschlaggebend für die Absage des rechtspopulistischen Kongresses war der große öffentliche Druck, ausgelöst durch einen offenen Brief des Aktionsbündnisses Stuttgart gegen Rechts und durch die geplanten Proteste gegen die rechte Veranstaltung.
Trotz der Absage hielt das Bündnis an der Protest-Kundgebung vor dem campus.guest in Stuttgart fest. Dem Aufruf zum Protest folgten über 80 Menschen, darunter viele Studierende und eine Delegation der Verdi-Betriebsgruppe der Universität. In Ansprachen äußerten sowohl Studierende als auch Beschäftigte Kritik an der Universität und dem Studierendenwerk, Räume für offen rassistische Hetze und Fortschrittsfeinde zur Verfügung zu stellen. Während Campus for Future die Notwendigkeit betonte, gerade den Klimawandelleugnern mit fundierter Wissenschaft entgegen zu treten, erinnerte die Betriebsgruppe an die Verfolgung der GewerkschafterInnen an der Stuttgarter Uni durch die Faschisten.
Die Universität Stuttgart distanzierte sich derweil zwar öffentlich von der geplanten rechten Veranstaltung, sorgte aber mit der Sperrung von gleich fünf Gebäuden während der Gegenkundgebung für Unverständnis bei vielen Studierenden und Angestellten. Das Aktionsbündnis erklärte zu diesem Vorgehen der Uni: „Anstatt sich öffentlich sichtbar gegen Rassismus und Klimalüge zu positionieren, erweckte die Sperrung den Eindruck, die Unileitung versuchte damit Stimmung gegen den antirassistischen Gegenprotest zu schüren. Die große Beteiligung aus universitären Kreisen ließ dieses Manöver jedoch ins Leere laufen“.
Für das Aktionsbündnis Stuttgart gegen Rechts ist der Erfolg der Zusammenarbeit zwischen den Studierenden, Beschäftigten und dem Bündnis zu verdanken. „Darüber freuen wir uns sehr und werden daran anknüpfen; ein deutliches Zeichen haben wir heute gesetzt, doch es gibt noch einiges zu tun“, führte ein Bündnissprecher aus.
Weitere Infos:
Der offene Brief von Stuttgart gegen Rechts vom 31. Oktober 2019
Der Aufruf zu den Protesten
Der offener Brief der Verdi Betriebsgruppe vom 8. November 2019
Die Stellungnahme der Uni Stuttgart vom 12. November 2019
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