Von Sahra Barkini – Stuttgart. Die Initiativen „Women Defend Rojava“, „Rise up for Rojava“ und „Defend Rojava“ hatten den 14. Dezember zum globalen Aktionstag ausgerufen. Aus diesem Grund fanden weltweit Aktionen gegen die türkische Invasion in Nordsyrien statt – so auch in Stuttgart.
Die Stuttgarter Polizei schien am Samstag in der Bolzstraße ein wenig überfordert mit DemonstrantInnen und PassantInnen. So wurden PassantInnen, die noch vor der vorbeiziehenden Demonstration die Bolzstraße überqueren wollten, sehr rüde daran gehindert.
In der Stuttgarter Lautenschlagerstraße hatten sich etwa 130 KurdInnen und linke AktivistInnen versammelt, um ihre Solidarität mit Rojava zu zeigen. Die Demonstration führte durch die Innenstadt zum Rotebühlplatz. Dort wurden die Demonstrierenden von einigen Symphatisanten der türkischen Band Grup Yorum empfangen. Sie gedachten in einer Art Mahnwache der inhaftierten Bandmitglieder. Und forderten sowohl Gerechtigkeit für die inhaftierten Musiker als auch für Mustafa Koçak.
Koçak wurde wegen angeblichen Terrorverdachts in der Türkei inhaftiert. Er sitzt seit 2018 im Gefängnis und wurde inzwischen zu erschwerter lebenslanger Haft verurteilt. Seit 30. September soll er sich im sogenannten Todesfasten befinden. Das bedeutet, entweder seine Forderungen nach Gerechtigkeit werden erfüllt, oder er wird sich in den Tod hungern. Seine Forderungen: Wiederaufnahme des Falles und die Anwendung geltender Gesetze.
Grup Yorum ist eine antifaschistische, sozialistische Protestband. Sie gründete sich 1985. Momentan befinden sich vier inhaftierte Bandmitglieder in einem unbefristeten Hungerstreik. Der Band drohen aber nicht nur in der Türkei Repressionen. Auch in Deutschland wird regelmäßig versucht, Auftritte der Band zu verhindern (siehe „Auftritt der Grup Yorum in Gefahr„).
Nach einer kurzen Abschlusskundgebung tanzten die DemonstrantInnen noch gemeinsam Halay.
Außer in Stuttgart demonstrierten die KurdInnen und ihre UnterstützerInnen unter anderem in Köln, Berlin und Heilbronn. Dort begann die Demonstration auf den Wertwiesen und endete vor einem Polizeigebäude. Die AktivistInnen wollten so gegen die antikurdische Repression in Deutschland protestieren. In Heilbronn sind am 27. November die Räume des kurdischen Vereins und Privatwohnungen durchsucht worden.
Außerdem gab es Demonstrationen in Wien, Athen und Marseille.
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