Kernen/Stuttgart. Eine auf Facebook zusammengefundene Organisation mit dem Namen „Fridays gegen Altersarmut“ plant in diesen Tagen Mahnwachen. In Stuttgart soll eine entsprechende Mahnwache am Freitag, 24. Januar, von 16 bis 19 Uhr, auf dem Schlossplatz abgehalten werden. Der VdK- Ortsverband Kernen im Remstal rät von einer Teilnahme an diesen Mahnwachen ab. Rechte Organisationen wie die NPD, Die Rechte, Identitäre, die AfD oder der Dritte Weg nutzten das Thema Altersarmut als Vorwand, Stimmung zu machen, so der VdK-Ortsverbandsvorsitzende Udo Rauhut.
Grundsätzlich dürfte sich im gesamten Parteienspektrum keine Partei explizit „für Altersarmut“ aussprechen, heißt es in einer Mitteilung des VdK. Die Kernaussage stehe daher kaum in Frage. Rechte Organisationen versuchten jedoch, hierüber „eine breite Masse zu formieren, die dann für ganz andere Zwecke medial missbraucht werden“ könne. Ähnliche Vorgehensweisen kenne man aus so genannten sozialen Netzwerken etwa „gegen Kinderschändung“ (auch hier gibt es niemanden, der sich „für Kinderschändungen“ ausspricht).
Auch der Name „Fridays gegen Altersarmut“ sei bereits eine Provokation, da er an die Jugendorganisation „Fridays for Future“ anknüpft und einen Generationenkonflikt suggeriert. Rechte unterwanderten solche Strukturen gezielt, um spezielle Zielgruppen gegeneinander auszuspielen.
In entsprechenden Foren würden auch gern Behauptungen der Art „…die Flüchtlinge bekommen alles, aber der deutsche Rentner kriegt nix“ verbreitet. Dabei spiele es keinerlei Rolle, ob das eine mit dem anderen irgendetwas zu tun hat.
Altersarmut sei nicht erst seit 2015 ein Problem. Man habe aufgrund des Geburtenknicks früh genug diese Entwicklung erkannt. Dass man in der Politik dennoch jahrzehntelang untätig gewesen sei, möge zwar ein Grund sein aufzubegehren. Das dürfe jedoch nicht dazu verwendet werden, die angesprochene Zielgruppe für Zwecke zu instrumentalisieren, die weder in ihrem Interesse noch in ihrer politischen Überzeugung stehen.
Ältere MitbürgerInnen und VdK-Mitglieder sollten daher diese Veranstaltungen meiden, so der Appell. Sie dienten nicht ihren Interessen, sondern denen von Leuten, die sich am allerwenigsten um ihre Altersrente kümmerten. „Fridays gegen Altersarmut“ habe nichts mit der Kampagne des Sozialverbandes VdK zutun. „Wir distanzieren uns ausdrücklich von ‚Fridays gegen Altersarmut'“, betont Udo Rauhut.
Siehe auch „WIE RECHTS IST “FRIDAYS GEGEN ALTERSARMUT”?“ und „Vor dem rechten Karren: „Fridays gegen Altersarmut“„
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