Ludwigsburg. Über 1000 Beschäftigte der AOK in Baden-Württemberg haben am Freitag, 14. Februar, meist ganztägig die Arbeit niedergelegt. Zu dem Warnstreik hatte Verdi aufgerufen, um Bewegung in die bundesweiten Tarifverhandlungen zu bringen. Bei der größten Kundgebung in Ludwigsburg demonstrierten rund 800 Beschäftigte aus den AOK Bezirksdirektionen Stuttgart-Böblingen, Ludwigsburg-Rems-Murr, Neckar-Fils, Neckar-Alb, Heilbronn-Franken, Nordschwarzwald sowie der Hauptverwaltung und der ITSCare.
Von den Standorten Reutlingen, Tübingen, Balingen, Esslingen, Göppingen und Kirchheim u. Teck waren 170 AOKler im Streik. Weitere Streikorte sind bei den Verdi-Bezirksdirektionen Rhein-Neckar-Odenwald in Mannheim, Ulm-Biberach und Ostwürttemberg in Ulm sowie Südlicher Oberrhein in Freiburg.
Die Verdi Landesfachbereichsleiterin Claudia Chirizzi sagte in Ludwigsburg auf der Kundgebung: „Inflationsausgleich ist deutlich zu wenig. Die AOK steht gut da und punktet im Wettbewerb mit erstklassigem Service. Für diesen tollen Job haben die Kolleginnen und Kollegen auch materiell spürbare Wertschätzung verdient, leere Worte reichen nicht mehr.“
Die zentrale Streikversammlung fand in Ludwigsburg statt, weil sowohl die GPR-Vorsitzenden der AOKen der anderen Bundesländer als auch der neue Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Johannes Bauernfeind, auf dem dortigen GETRAG Areal anwesend waren.
Nach zwei Verhandlungsrunden hatten die Arbeitgeber lediglich Entgelterhöhungen von insgesamt fünf Prozent bei einer Laufzeit von 36 Monaten angeboten. Verdi fordert für die Beschäftigten und Auszubildenden, die unter den Tarifvertrag mit der AOK fallen, unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 6,8 Prozent. Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen für die unterschiedlichen Ausbildungsgänge auf ein einheitliches Niveau angehoben werden.
Darüber hinaus wird ein jährlicher Zuschuss für gesundheitliche Maßnahmen sowie die Verbesserung von Aufstiegschancen in den ersten Beschäftigungsjahren gefordert.
Die Arbeitgeber haben in der zweiten Verhandlungsrunde erklärt, dass sie die Entgeltrunde nicht mit ihrer Forderung nach Abschaffung der Sozialzuschläge belasten wollen. Dieser in Ihren Augen nicht mehr zeitgemäße Entgeltbestandteil soll zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf die Agenda geholt werden. Entgelterhöhungen wurden in drei Stufen von zwei Prozent, 1,5 und 1,5 Prozent bei einer Laufzeit von 36 Monaten angeboten.
Die Verhandlungen werden am 25. und 26. Februar fortgesetzt.
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