Alfdorf. Vier Monate nach dem antisemitisch motivierten Anschlag auf eine Synagoge in Halle, neun Monate nach dem Mord am CDU-Politiker Walter Lübcke aus Kassel und eine halbe Woche vor dem Massaker in Hanau flog am 14. Februar eine faschistische Terrorzelle namens „Gruppe S“ auf. Deren Spuren reichen zurück bis nach Alfdorf. Dort gründete sich die Gruppe im September vergangenen Jahres auf dem entlegenen Grillplatz Hummelgautsche. Das Bündnis „Zusammen gegen Rechts“ Rems-Murr ruft für Samstag, 29. Februar, zu einer Kundgebung gegen die rechten Umtriebe auf. Sie beginnt um 11 Uhr auf dem Marktplatz in Alfdorf.
Die „Gruppe S“ ist eine von vielen faschistischen Terrorgruppen, die sich in den letzten Jahren zusammenfanden, um Morde und Anschläge zu begehen: Angefangen vom NSU über die Gruppe Freital, Revolution Chemnitz, Combat 18, Ku Klux Klan bis hin zum von Verfassungsschutz-Leuten mitgegründeten Uniter-Netzwerk, welches ebenfalls im Rems-Murr-Kreis aktiv ist.
Faschistische Terrorgruppen wie die „Gruppe S“ seien keine Zusammenrottung psychisch kranker Einzeltäter, wie es häufig von Politikern dargestellt werde, und gründeten sich nicht im luftleeren Raum, so das Bündnis „Zusammen gegen Rechts“. Das mordbereite rechte Lager erstarke im Windschatten der gesellschaftlichen Rechtsentwicklung und verfüge mit der AfD über finanzstarke Stichwortgeber in den Parlamenten und Medien.
Die AfD markiere mit rassistischer und antimuslimischer Propaganda Ziele für Terroristen und versuche, Belegschaften in den Betrieben im Kampf für ihre gemeinsamen Interessen zu spalten. Die AfD lenke bewusst davon ab, indem sie etwa durch Jörg Meuthen wenige Stunden nach dem rassistischen Massaker in Hanau beklagt, sie werde zu Unrecht für die Tat verantwortlich gemacht. Marcel Grauf, parlamentarischer Mitarbeiter der AfD im baden-württembergischen Landtag, wünschte sich bereits 2018 in geleakten Chats einen „blutigen Bürgerkrieg“, er wolle „auf Leichen pissen und auf Gräbern tanzen“.
„Wir können und wollen es nicht zulassen, dass faschistischer Terror in Deutschland wütet. Der Kampf gegen diesen Terror muss die gesellschaftlichen Ursachen, die ihn begünstigen, ebenfalls bekämpfen“, erklärt das Bündnis. Mit seiner Kundgebung am Samstag, 29. Februar, um 11 Uhr am Alfdorfer Marktplatz möchte es „ein lautstarkes Zeichen gegen das Treiben der Gruppe S“ setzen und über die Verstrickungen und Verbindungen terroristischer Faschisten informieren.
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