Backnang. Die AfD mobilisierte zu ihrer geplanten Veranstaltung mit dem Landtagsabgeordneten Stefan Räpple bereits sehr verängstigt. Der Vortrag des Rechtsaußen am Mittwoch, 4. März, sollte an einem nicht näher benannten Ort in Backnang stattfinden. Letztlich wurde die Veranstaltung abgesagt. Offenbar hatten die zuständigen AfDler nach Rücksprache mit dem Staatsschutz zu große Sicherheitsbedenken. „Wir haben Kontakte ins linksextreme Milieu, und uns wurde zugetragen, dass aus ganz Baden-Württemberg Leute kommen wollen, um die Stadt ins Chaos zu stürzen“, soll der Backnanger AfD-Stadtrat Steffen Degler gegenüber der Backnanger Kreiszeitung (BKZ) behauptet haben.
Degler soll sich laut BKZ mit Räpple über einen Alternativ-Termin unterhalten haben, der dann „eventuell nicht direkt in Backnang“ stattfinden solle. Trotz Absage demonstrierten an diesem Tag rund 50 AntifaschistInnen in Backnang gegen den geplanten Auftritt des extrem rechten AfD-Funktionärs Räpple.
Wirt setzt AfD vor die Tür
Die AfD machte die Veranstaltung erst am Montag, 2. März, bekannt, wobei es keine öffentliche Werbung für sie gab. Am Nachmittag des 4. März wurde bekannt, dass die Veranstaltung mit Räpple abgesagt wurde. Der Wirt, bei dem der AfD-Gemeinderat Steffen Degler die Veranstaltung unter einem Vorwand anmeldete haben soll, soll nach Angaben des Libertären Treffens Rems-Murr erst durch die Mobilisierung von AntifaschistInnen auf die tatsächlichen Absichten Deglers und die Identität des Referenten aufmerksam gemacht worden sein. Daraufhin habe der Gastronom die Veranstaltung abgesagt und Degler, Räpple und ihre Anhängerschaft den Zugang zu seinen Räumen verboten.
Nach Ansicht des Libertären Treffens versuchte nun Degler „von seiner Lüge abzulenken und schwadroniert stattdessen von Linksextremisten, welche die Stadt ins Chaos stürzen würden. Er versucht damit seine eigene rechtsradikale Gesinnung zu verbergen und zeigt offen seine Unglaubwürdigkeit auf. Künftig gilt es, die Luft aus diesem Konstrukt der AfD zu lassen.“
Libertäres Treffen sieht Absage als Erfolg
Nach einer Kundgebung mit zwei Redebeiträgen am Bahnhof bewegte sich der Demozug in die Backnanger Innenstadt. Er wurde von einem großen Polizeiaufgebot begleitet. Dabei setzte die Polizei auch Hunde und Pferde ein. Am Biegel wurde eine Abschlussrede gehalten.
Das Libertäre Treffen sieht es „als immensen Erfolg an. den heutigen Vortrag eines extrem rechten Mitglieds der AfD in Backnang bereits vor dessen Beginn verhindert zu haben“. Man werde weiter „für eine freiheitliche, menschliche und solidarische Perspektive in Backnang einstehen und kämpfen“.
Siehe auch „AfD-Räpple bedroht SWR-Beschäftigte„, „Flop im Nieselregen für die AfD“ und „Räpple macht auf „starker Mann““
Fotos: Libertäres Treffen Rems-Murr
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