Von Wolfgang Weichert – Ludwigsburg. Nach einem Angriff auf einen 15-Jährigen aus Äthiopien regt sich in Ludwigsburg Protest. Unbekannte sollen den Jungen am Montag, 8. Juni, vor einem Supermarkt in Eglosheim mit einer Stahlkugel aus einer Steinschleuder beschossen haben. Wegen dieser Tat rief das Bündnis Ludwigsburg gegen Rechts am Donnerstag, 11. Juni, zu einer Kundgebung „Schluss mit Rassismus!“ vor der Musikhalle in Ludwigsburg auf.
„Eine Stahlkugel und eine Schleuder hat man nicht einfach dabei“, sagte der Bündnissprecher Lukas Schulze. Man vermutet eine geplante Aktion. Um 14 Uhr versammelten sich circa 200 Menschen, um gegen Rechts zu demonstrieren. Fünf Redner verurteilten die Tat und wiesen darauf hin, dass Rassismus in vielen Bereichen der Gesellschaft vorhanden ist. Neben dem gastgebenden Bündnis sprachen eine kurdische Frau, ein Organisator der Silent-Demo in Stuttgart und Vertreter der neu gegründeten Migrantifa Stuttgart und des Offenes Antifaschistisches Treffen Rems-Murr zusammen mit dem Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart und Region.
Nach der Kundgebung formierte sich spontan ein Demonstrationszug durch die Ludwigsburger Innenstadt. Man wolle den Protest auch in der Stadt sichtbar und hörbar machen, so die Initiatoren. „No justice, no peace“ und „Black lives matter“ war immer wieder zu hören. Die Veranstaltung und der Demonstrationszug verliefen ohne besondere Vorkommnisse.
Das Bündnis Ludwigsburg gegen Rechts zeigte sich erfreut, dass sich nach nur einem Tag Mobilisierungszeit „so viele LudwigsburgerInnen und Ludwigsburger, selbst von Rassismus Betroffene, AntifaschistInnen und KollegInnen eingefunden haben, um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen und aktiv gegen Rassismus einzutreten“. Der 15-Jährige sei von zwei Neonazis angegriffen worden.
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