Schorndorf. Der Dauerregen hielt am Montag, 15. Juni, rund 60 Menschen nicht davon ab, bei einer Kundgebung auf dem Schorndorfer Marktplatz gegen Rassisten und Verschwörungsideologien zu protestieren. Aufgerufen hatte das Bündnis Zusammen gegen Rechts Rems-Murr. Anlass war, dass am Montag, 8. Juni, Verschwörungstheoretiker und Coronaleugner im Rahmen der Bewegung “Ich bin anderer Meinung” eine Kundgebung auf dem Schorndorfer Marktplatz abhielten.
Die Kundgebung am 8. Juni wurde von Monika F., nach Angaben des Offenen Antifaschistischen Treffen (OAT-RM) ein AfD-Mitglied, angemeldet (siehe hierzu auch „Protest gegen Corona-Auflagen als Deckmantel für rechte Propaganda?„). Mit dabei soll neben einen „pädophilen Millionär mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung“ auch Teile der Schorndorfer AfD gewesen sein. Auch ein bekannter rechter Hetzer, böse Zungen reden bei dieser Person gar von einem Narren, wurde gesichtet. Diese rechte Vereinigung soll großspurig verkündet haben, nun wöchentlich Veranstaltungen in Schorndorf abzuhalten. Offensichtlich blieb es aber nur bei dieser vorlauten Ankündigung, denn es blieb bisher die einzige Kundgebung dieser Corona-Freaks in Schorndorf.
Die TeilnehmerInnen an der antifaschistischen Kundgebung am 15. Juni wurden mit Redebeiträgen, einen Infotisch und einer Stellwand über lokale rechte Strukturen im Rems-Murr-Kreis informiert. An interessierte PassantInnen wurden Info-Flyer verteilt und Gespräche geführt.
Antifaschistischer Protest lockte viel Polizei an, aber hielt Rechte fern
Die Polizei war mit einem stark übertrieben wirkendem Trupp im Einsatz. Mehrere Polizeifahrzeuge – darunter auch Mannschaftswagen – waren in den Seitenstraßen positioniert. Offensichtlich rechnete die Polizeiführung mit einem Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Lager. Nach Auskunft des polizeilichen Einsatzleiters wurde allerdings keine Versammlung aus dem rechten Lager angemeldet.
Offenbar haben sich die Rechten überhaupt nicht in die Stadt getraut – von einem auffällig unauffälligem Beobachter mal abgesehen. Das OAT-RM resümierte am Ende: „Unter diesem Aspekt war die Aktion ein Erfolg, da es unsere Zielsetzung ist zu verhindern, dass Rechte organisierte Kundgebungen abhalten können! Doch obwohl keine Rechten in Schorndorf waren, ist das Problem noch lange nicht verschwunden. Solange rechte Strukturen bestehen, werden sie weiter auf die Straße gehen und versuchen, Proteste wie die gegen die Corona-Maßnahmen zu vereinnahmen und für ihre rechte Hetze zu nutzen.“
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