Heidelberg. Zwei Polizeibeamte des Reviers Heidelberg Süd standen laut einer Mitteilung der Roten Hilfe am 16. Juli laut klopfend vor der Tür in einem Wohnprojekt in der Heidelberger Rheinstraße. Sie forderten sehr bestimmt, ein am Haus angebrachtes Transparent mit der Aufschrift „Hanau war kein Einzelfall“ müsse entfernt werden. Befragt nach der Rechtsgrundlage für diese Forderung sollen die Beamten etwas kleinlauter geworden sein, „bestanden aber darauf, die Personalien von zwei BewohnerInnen aufzunehmen. Schließlich zogen sie unverrichteter Dinge wieder ab und kündigten an, die Angelegenheit der Abteilung Staatsschutz der Kriminalpolizei zu übergeben“, so die Rote Hilfe Heidelberg in ihrer Mitteilung.
Da sich die politische Polizei auch nach inzwischen vier Wochen nicht bei den Betroffenen gemeldet habe, geht die Rote Hilfe davon aus, dass sich entweder die beiden Beamten eines Besseren besonnen hätten oder der Staatsschutz erkannt habe, dass hier weder ein Anfangsverdacht noch überhaupt ein Delikt vorliege oder auch nur präventivpolizeiliche Tätigkeiten zu rechtfertigen seien.
Michael Dandl von der Roten Hilfe Heidelberg erklärt weiter: „Gerade in einer Zeit, in der rechte Netzwerke in den Polizeien bundesweit von sich reden machen, ist es höchst bedenklich, wenn Beamte, zumal vorgeblich in Ausübung ihrer Amtsgewalt, versuchen, antifaschistische Äußerungen in die Nähe von Illegalität zu rücken. Wir fordern die Polizei daher auf, sich von der Aktion der beiden Beamten zu distanzieren und in Zukunft solche willkürlichen Einschüchterungsmaßnahmen zu unterlassen.“
Bundesweite Gedenkaktionen
Sechs Monate nach dem rechten Terroranschlag von Hanau finden am 19. und 22. August bundesweit Gedenkaktionen statt.
Gedenken am Mittwoch, 19. August
Hanau Marktplatz
16 – 19 Uhr – Zusammenkommen
19.02 Uhr – Gedenken
Bundesweit
– Aachen: 18 Uhr | Am Elisenbrunnen
– Berlin: 18 Uhr | Hermannplatz – https://www.facebook.com/events/711959492979774
– Bremen: 19 Uhr | Huckelriede
– Chemnitz: 16-19 Uhr | Straße der Nationen/Höhe Johannisplatz (gegenüber vom Roten Turm)
– Darmstadt: 18.30 | Kantplatz
– Dietzenbach: 17.30 Uhr | Europaplatz, https://www.facebook.com/events/269026811092965/
– Dortmund: 18 Uhr | Friedensplatz
– Erfurt: 17.30 Uhr | vor der Staatskanzlei
– Essen: 18 Uhr | Versammlungsort unbekannt
– Frankfurt: 17.30 Uhr | Opernplatz, https://www.facebook.com/events/732137200940797/ und 19 Uhr | Hauptwache
– Friedberg: 18 Uhr | Elvis-Presley-Platz
– Fulda: 17 Uhr | Universitätsplatz
– Göttingen: 20 Uhr | an der OM10
– Hagen Hauptbahnhof: 18 Uhr | Berliner Platz
– Hamburg: 18 Uhr | S-Bahnhof Veddel zum Stübenplatz, https://hamburgnachhanau.noblogs.org/demo-19-08-in-hamburg/
– Hannover: 19 Uhr | Platz der Göttinger Sieben
– Hofheim/Taunus: 17.30 Uhr | Platz am Untertor
– Köln: 19 Uhr | Keupstraße
– Krefeld: 18 Uhr | Bahnhofsplatz/Ostwall
– Landau/Pfalz: Uhrzeit und Versammlungsort unbekannt
– Mannheim: 18 Uhr | Paradeplatz
– München: 19 Uhr | Georg-Frendorfer-Platz
– Nürnberg: 18 Uhr | Kornmarkt
– Offenbach: 18 Uhr | Rathaus
– Osnabrück: 19 Uhr | vor dem Landgericht/Kollegienwall
– Regensburg: 18 Uhr | Neupfarrplatz
– Saarbrücken: 18 Uhr | Europagalerie
– Seligenstadt: 18.30 Uhr | Marktplatz
– Stuttgart: 18 Uhr | Schlossplatz, https://www.facebook.com/events/799209603951770/
– Wuppertal: 16 Uhr | Platz Alter Markt
Demonstrationen und Gedenken am Samstag, 22. August
Hanau: 13 Uhr | Kurt-Schumacher-Platz, Demonstration
Parallel in anderen Städten:
Hamburg: 16 Uhr | Halskestr. 72
Potsdam: 14 Uhr | Luisenplatz
Wien: 17 Uhr | Christian-Broda-Platz
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