Von unseren ReporterInnen – Karlsruhe. Am Samstag, 15. August, versuchte die AfD im Rahmen einer „Sommertour“, auch in Karlsruhe Hetze zu verbreiten. Die Anhänger der „Alternative“ stießen jedoch auf entschiedenen Protest, sodass die AfD erst nach drei Ortswechseln eine kleine Kundgebung abhalten konnte.
Als um 9.30 Uhr der antifaschistische Protest auf dem Marktplatz mit Redebeiträgen und Musik begann, hatten sich schon gut 100 Personen dort eingefunden. Von der AfD war jedoch weit und breit nichts zu sehen. Im Lauf der etwa einstündigen Kundgebung irrten nur einige wenige Anhänger der rechtsextremen Partei auf dem Platz herum. Die AfD, die ab 10.30 Uhr erwartet worden war, blieb dem Marktplatz jedoch fern.
Polizei behindert den Protest
Stattdessen machten Gerüchte die Runde, die Rechten würden sich auf dem einige hundert Meter entfernten Stephanplatz versammeln. Der Versuch der Gegendemonstranten, als große Gruppe in Form einer kurzen Demo dorthin zu gelangen, wurde von der Polizei unterbunden. Polizeibeamte stellten sich in den Weg und drängten die Demonstrierenden einige Meter zurück. Grund dafür seien die Corona-Schutzmaßnahmen, gab der Einsatzleiter per Megafon bekannt. Während die DemonstrantInnen jedoch alle Mund-Nasen-Schutz trugen, fehlte dieser bei den meisten PolizistInnen. Laut Aussage des Einsatzleiters müsse die Polizei diesen nicht tragen.
Dass die Beamten den Demonstrierenden bei dieser Maßnahme sehr nahe kamen, schien irrelevant. Nach wenigen Minuten duften die AntifaschistInnen dann jedoch zum Stephanplatz ziehen. Dort waren gerade circa 15 AfDler dabei, ihre Kundgebung vorzubereiten. Sie schienen sehr überrascht von der großen Zahl der Gegendemonstranten.
Der Bundestagsabgeordnete Marc Bernhard, einer der Organisatoren der AfD-Kundgebung, fing augenblicklich an, intensiv mit der Polizei-Einsatzleitung zu diskutieren, während die AntifaschistInnen ihre eigenen Lautsprecher aufbauten und sich auf dem Platz einrichteten. Als die Rechten nach vergeblicher Diskussion mit der Polizei um 11.30 Uhr wieder abbauten und einpackten, schien der Tag für sie gelaufen. In der Folge entschieden sich auch viele GegendemonstrantInnen dazu, den Heimweg anzutreten.
AfD-Bernhard auf Krawall gebürstet?
Zuletzt blieb nur Marc Bernhard, der trotz vieler möglicher Alternativrouten zum Parkhaus, gezielt in die Gegenkundgebung lief, dort zielstrebig auf zwei Antifaschisten zuging und einen der beiden mit der Schulter anrempelte. Als in der Folge andere Gegendemonstranten eingreifen wollten, intervenierte auch die Polizei, drängte Bernhard ab und führte ihn zum Parkplatz. Anschließend wurde die Gegenkundgebung offiziell aufgelöst.
Rund eine Stunde später gab es die ersten Informationen, wonach die AfD sich im stadtauswärts liegenden Stadtteil Oberreut versammele. Rasch machten sich einige AntifaschistInnen auf den Weg, und schon kurz darauf gaben die Rechten auch diesen Versuch auf. Kurz danach erschienen auf dem Stephanplatz wieder dieselben Polizisten, die noch zwei Stunden zuvor behauptet hatte, sobald die AfD verschwunden sei, ebenfalls nach Hause zu gehen. Gerade aufgrund dieser Aussage hatten sich auch viele Gegendemonstranten auf den Weg gemacht.
Rechte Hetze geht unter
Als die Rassisten schließlich um 15.30 Uhr mit ihrer Kundgebung begannen, waren dennoch wieder gut 40 AntifaschistInnen zusammen gekommen, um gegen sie zu demonstrieren. Die Rechten kamen gerade einmal auf die Hälfte.
Immer wieder blieben auch Passanten stehen und unterstützten den Protest gegen die AfD, etwa durch minutenlanges Klingeln mit der Fahrradklingel. So wurde die AfD die gesamte Kundgebung über deutlich gestört. Die rechte Hetze blieb weitgehend ungehört.
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