Berlin. Bei den Anti-Corona-Demos am Wochenende in Berlin gab es zahlreiche Angriffe und Bedrohungen gegen Journalistinnen und Journalisten. Das berichtet die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union dju in Verdi. Unter anderen wurden PressevertreterInnen beleidigt, bespuckt und geschlagen.
Jörg Reichel, Landesgeschäftsführer der dju in Berlin-Brandenburg, erklärt dazu: „Die Demonstrationen waren teilweise von Gewalt und Hass gegenüber Journalisten geprägt. Journalisten wurden gezielt angegriffen. Das rechtsextreme Demonstrationsbündnis aus Querdenken, Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand, Corona-Rebellen, Reichsbürgern, Shoa-Leugnern, AfD, NPD und Identitärer Bewegung ist eine Bedrohung für die Demokratie und die Pressefreiheit.“
Nach den vorliegenden Informationen der dju in Verdi wurden zwei Redaktionen bedroht, fünf Fernseh-Kamerateams (mit jeweils zwei bis drei Personen) sowie 12 weitere Journalistinnen und Journalisten bedrängt, beleidigt, bespuckt und geschlagen. Zudem habe es auch zwei Behinderungen der Pressearbeit durch die Berliner Polizei und die Bundespolizei gegeben.
Besonders brutal sei ein Angriff auf vier Journalistinnen und Journalisten durch eine Gruppe von 10 bis 15 rechtsextremen Aktivisten der „Identitären Bewegung“ in der Nähe des Brandenburger Tor am Samstagnachmittag gewesen. Sie seien massiv angegriffen, bedrängt, beleidigt und mit den Worten „Ihr werdet totgemacht“ beschimpft worden.
„Es ist einfach unerträglich, dass Medienvertreter bei der Ausübung ihres Berufes so bedroht werden und mit Parolen wie ,Man wird Dich hängen‘ oder ,Die Kammern sind schon offen‘ beschimpft werden,“ sagte der dju-Landesgeschäftsführer.
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