Waiblingen. Etwa 20 AntifaschistInnen und andere WaiblingerInnen protestierten am Montag, 30. November, auf Einladung des Offenen Antifaschistischen Treffens (OAT) Rems-Murr gegen einen „Querdenker“-Aufmarsch in Waiblingen. Zu Beginn der „Querdenken“ Veranstaltung auf dem Alten Postplatz stellten sie sich mit einem Transparent an den Rand. Sie unterbrachen die Ansammlung mit Parolen und verteilten Flugblätter an umstehende PassantInnen, um über die „Querdenker“ aufzuklären. Die „Querdenker“ wurden während ihres „Spaziergangs“ dreimal blockiert. Das führte dazu, dass der Ablauf der Demo auch entsprechend verzögert wurde. Das Bündnis Zusammen gegen Rechts Rems-Murr (ZgR) hat für Montag, 14. Dezember, eine Kundgebung gegen „Querdenken“ angekündigt.
Die „Querdenker“ zeigten offen Gewaltbereitschaft. Sie versuchten bereits bei der ersten Blockade das Transparent der AktivistInnen zu entwenden und griffen sie mehrfach körperlich mit Tritten und Schlägen an, so das Offene Antifaschistische Treffen Rems-Murr. Dazu seien versprühte Seifenblasen gekommen, die das Risiko einer Tröpfcheninfektion drastisch erhöhten. Obwohl konsequent keine Masken getragen und Abstandsregeln im Sinne des Gesundheitsschutzes nicht eingehalten wurden, habe die Polizei nicht eingegriffen, kritisiert das Offene Antifaschistische Treffen. Stattdessen seien die BeamtInnen bemüht gewesen, die GegendemonstrantInnen von der Straße zu drängen, um den Coronaleugnern ein freies Geleit zu ermöglichen. Ohne Grund hätten PolizistInnen überdies die Personalien von Protestierenden aufgenommen.
Maskenverweigerer, Impfgegner, Verschwörungstheoretiker Seite an Seite mit AfDlern
„Es zeigt sich heute aufs neue, dass es sich bei den Querdenkern um keine fortschrittliche Bewegung handelt“, so das OAT: “ So marschierten Maskenverweigerer, Impfgegner, Verschwörungstheoretiker und Esoteriker Seite an Seite mit den AfDlern Monika Fant und Andreas Nemeth sowie Personen der extrem rechten Szene. Inhaltlich zeigte sich das an ihren Parolen und Forderungen. So problematisieren diese mit keinem Augenzucken, dass die Folgen der aktuellen Wirtschaftskrise auf die Arbeiterinnen und Arbeiter abgewälzt werden. Diese werden entlassen oder alternativ in Kurzarbeit gezwungen, wodurch zig Familien ohne Zukunft dastehen.“
Die Kritik der „Querdenker“ richte sich stattdessen gegen das Tragen einer Maske beim Einkaufen oder auf Arbeit. Anstelle sich für die Interessen der arbeitenden Bevölkerung einzusetzen, werde eine angeblich „Corona-Diktatur“ herbei fantasiert. Jedoch sei genau das Gegenteil der Fall: „Die Polizei Waiblingen hat wie die Präsidien in Frankfurt oder Berlin den antifaschistischen Gegenprotest für Querdenken von der Straße geräumt und kriminalisiert.“
Die „Querdenken“-Demonstrationen seien sowohl aus Sicht des Gesundheitsschutzes als auch politisch gefährlich und müssten unterbunden werden. „Hängt ein Banner oder selbstgestaltetes Plakat vom Balkon, zeigt den Teilnehmenden, was ihr von ihrem Egoismus haltet und achtet auf Ankündigungen zu weiteren Protesten“, so der Appell des OAT: „Nur gemeinsam können wir Verschwörungsideologen und rechte Hetzer aufhalten. Komm gerne zum Offenen Antifaschistischen Treffen Rems-Murr und werd selbst aktiv! Ob Querdenken oder AfD – stoppt den Rechtsruck in der BRD!“
Weiterer Protest gegen Querdenken“ angekündigt
Das Bündnis Zusammen gegen Rechts Rems-Murr (ZgR) hat für Montag, 14. Dezember, eine Kundgebung gegen „Querdenken“ angekündigt. Beginn ist um 18 Uhr auf dem Alten Postplatz in Waiblingen.
Alle Fotos: OATRM – Offenes Antifaschistisches Treffen Rems-Murr
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