Leinfelden-Echterdingen. Sahra Mirow, Landessprecherin der Linken in Baden-Württemberg, zieht als Spitzenkandidatin ihrer Partei in den Landtagswahlkampf. Die Heidelberger Landtagskandidatin und Stadträtin wurde am Samstag, 5. Dezember, in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen in diese Funktion gewählt, teilte die Partei mit. Die Delegierten nominierten die 36-Jährige mit großer Mehrheit. Die Partei hat das Ziel, bei der Landtagswahl am 14. März 2021 erstmals in Baden-Württemberg die Fünf-Prozent-Hürde zu knacken.
Corona-bedingt hatte die Linke ihren Landesparteitag auf einen Tag verkürzt. Er fand sowohl online als auch in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen statt, wobei die Mehrheit der Delegierten online teilnahm. Am Nachmittag wurde das Landtagswahlprogramm verabschiedet.
Aus Sicht von Sahra Mirow wird es in Baden-Württemberg „Zeit für eine soziale und ökologische Kraft, die hier endlich Druck macht“. Die Linke werde im nächsten Landtag gebraucht, verwies sie auf die Fehler der letzten beiden grün-geführten Landesregierungen. Das Wählerpotenzial der Linken liege weit über fünf Prozent. Bei Bundestagswahlen komme die Partei in Baden-Württemberg auf sechs bis sieben Prozent. „Die Unzufriedenheit mit der Landesregierung etwa in der Bildungspolitik ist überall zu spüren. Wir setzen auf die richtigen Themen, und mit vereinten Kräften werden wir es schaffen, die WählerInnen zu erreichen“, zeigte sich Mirow zuversichtlich: „Wir stehen wie keine andere Partei für einen sozial-ökologischen Umbau. Denn die soziale und die ökologische Frage gehören zusammen.“
Zentral Projekte der Linken seien wie schon seit Jahren auf kommunaler Ebene der soziale Wohnungsbau und ein Mietendeckel in Baden-Württemberg für bezahlbaren Wohnraum, ein kostenfreier ÖPNV mit gutem Takt, mehr Personal in der Pflege, keine Schließung von Krankenhäusern, gebührenfreie Kitas, ein Landesaufnahmeprogramm für Geflüchtete und ein Aktionsplan gegen Armut und für soziale Teilhabe mit einem landesweiten Sozialticket.
Gerade die Corona-Krise zeige, dass es einen Unterschied mache, ob die Linke dem Landtag angehört: „In dieser besonderen Situation der Corona-Krise braucht es parlamentarischen Druck von links auf die Landesregierung. Die Kosten der Krise müssen sozial abgefedert werden. Wir sind die einzige Partei, die klar sagt: Superreiche müssen endlich zur Kasse bestellt werden. Wir sind bereit, uns mit den Großkonzernen anzulegen und die KrisengewinnerInnen bezahlen zu lassen,“ so Mirow. Die Krise dürfe nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen. Die Linke kämpfe daher schon jetzt an der Seite der Beschäftigten gegen Standortverlagerungen und Entlassungen in der Industrie.
Folge uns!