Von Alfred Denzinger – Urbach. 50 AntifaschistInnen protestierten am Freitag, 6. August, lautstark vor der Urbacher Auerbachhalle, in der sich zum AfD-Wahlkampfauftakt rund 30 (dreißig) interessierte ZuhörerInnen einfanden. Die stärkste und augenscheinlich gewaltbereiteste Gruppe waren die Herrschaften der Polizei. Die Beamten schubsten und traten mit ihren Füßen auf die überwiegend jungen AfD-GegnerInnen ein. Mitgeführte Transparente wurden ihnen teilweise von Polizisten entrissen. Ein 19-Jähriger wurde besonders gewalttätig festgenommen und in Handschellen ins Polizeiauto verfrachtet. Er soll aufs Schorndorfer Revier gebracht worden sein.
In der Pressemitteilung der Polizei heißt es dazu: „Ein 19-jähriger Teilnehmer der Gegendemo sperrte sich allerdings und drückte einen Besenstiel gegen die Ordnungshüter. Hierbei zog sich der Mann selbst minimale Verletzungen zu. Das Polizeirevier Waiblingen hat die Ermittlungen gegen den 19-Jährigen aufgenommen“.
Bereits in der Vergangenheit stellte die Gemeinde Urbach der teilweise faschistischen Partei die Auerbachhalle zur Verfügung, deren Hausordnung nur öffentliche Veranstaltungen vorsieht (siehe hierzu auch „Fördert die Gemeinde Urbach Rechtsradikalismus?“ und „„Ja, aber die Kommunisten …“„).
„Wer im August mit „Ohrwärmern“ unterwegs ist, dem ist auch sonst nicht zu trauen!“, …
… kommentierte ein Antifaschist. Neben uniformierten Polizeibeamten waren auch ZivilpolizistInnen im Einsatz, die das nicht nur zahlenmäßig übertriebene Aufgebot abrundeten.
Am Ende ihrer Protestaktion zogen die AfD-GegnerInnen spontan zum Urbacher Bahnhof.
Die OrganisatorInnen des antifaschistischen Protestes, das Offene Antifaschistische Treffen Rems-Murr, erklärte nach der Kundgebung: „Mit der Veranstaltung in Urbach hat die AfD ihren Wahlkampf eingeläutet: Zeit sich dagegen zu stellen! Die sozialdemagogische Verbreitung rassistischer, frauenfeindlicher und ultraneoliberaler Ideologie von Rechts kann am besten dann eingedämmt werden, wenn sie überall am Ort ihres Auftretens mit Protest konfrontiert wird. Auch im kommenden Wahlkampf werden wir uns nach Kräften der AfD in den Weg stellen – egal ob in Urbach oder sonst wo im Rems-Murr-Kreis!“
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