Satz mit x: War wohl nix

Von Heribert Grondler – Stuttgart. Erst wollten sich die Coronaleugner am Landtag versammeln, dann auf dem Schlossplatz, aber daraus wurde nichts. Die Stadt Stuttgart ließ sich am Samstag, 2. Oktober, nicht länger auf der Nase herumtanzen und verbot diese und weitere geplante Querdenker-Demonstrationen in der Innenstadt mittels einer Allgemeinverfügung in der Innenstadt. Offenbar ist das die Konsequenz aus den Erfahrungen mit den Corona-Demos der letzten vier Wochen (siehe auch „Samthandschuhe für „QuerdenkerInnen“, martialisches Polizeiaufgebot gegen AntifaschistInnen„).

Nun wichen die „blitzgescheiten“ Coronavögelchen in den Stuttgarter Außenbereich aus. Erst an die S-Bahnhaltestelle Schwabstraße, dann auf den Rotebühlplatz – die ganzen Möchtegern-Zwischenversammlungsorte lassen wir der Einfachheit halber mal weg. Aber überall schallte es ihnen bei Ankunft sinngemäß entgegen: „Wir sind schon da.“ Die Polizei war immer eine Nasenlänge schneller. Sie kontrollierte das jeweils fünf bis 20 Kopf zählende Grüppchen, das so gerne das „Volk“ sein will, beschlagnahmte Versammlungsmaterial und Fackeln und erteilte dem Volk Platzverweise. So kontrollierten beispielsweise anlässlich der Überwachungsmaßnahmen Polizeibeamte gegen 21.30 Uhr am Rotebühlplatz sieben Personen und beschlagnahmten unter anderem mehrere mitgeführte Fackeln. Von den Personen wurde die Identität festgestellt, anschließend erhielten sie einen Platzverweis und zogen von dannen.

Aus dem Stuttgarter Fackelaufstand gegen die Coronadiktatur wurde nix. Das „Volk“ ging endlich noch vor Mitternacht angepisst nach Hause. Die HeldInnen müssen den Sturz des furchtbar wütenden Coronaregimes noch üben. Aber vermutlich liegt es einfach nur an den vielen Schlafschafen und den „Verbrechern in Uniform“. „FreiheitskämpferInnen“ haben es in einer Diktatur halt doch immer besonders schwer.

Polizei überwachte Demonstrationsverbot in der Landeshauptstadt

Laut Polizeiangaben überwachten Einsatzkräfte der Landespolizei intensiv die Einhaltung der Verbote. Das Polizeipräsidium Stuttgart soll mit BeamtInnen der Einsatzhundertschaft und der Kriminalpolizei sowie mehreren Kommunikationsteams im Einsatz gewesen sein. Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz unterstützten die Kontrollmaßnahmen zusätzlich. Gegen 13.30 Uhr registrierte die Polizei innerhalb des Cityrings und insbesondere am Schlossplatz mehrere Personengruppen, die als mögliche Versammlungsteilnehmende einzustufen gewesen seien. Während der anschließenden Kontrollmaßnahmen habe sich am Schlossplatz plötzlich ein Aufzug formiert, der Parolen skandierend in Richtung Königstraße zog. In Abstimmung mit der Versammlungsbehörde habe man die Personen durch die Einsatzkräfte angesprochen und die Versammlung aufgelöst.

In der Folge hätten sich trotzdem weitere Menschen, die der Querdenker-Bewegung zugerechnet werden konnten, einzeln oder in Kleingruppen, dem losen Aufzug angeschlossen. Es seien auch mehrere Trommler und Personen mit Trillerpfeifen feststellbar gewesen. Die Teilnehmerzahl sei zwischenzeitlich auf rund 150 Personen angewachsen, die sich nicht an die coronabedingten Hygienemaßnahmen gehalten hätten.

Nachdem die Personen von den Einsatzkräften mittels Lautsprecherdurchsagen mehrfach angesprochen und aufgefordert worden seien, sich zu entfernen und sie sich starken Einsatzkräften gegenübersahen, hätten sie nach und nach die Örtlichkeit verlassen. Insgesamt sollen die Beamten rund 50 Personen kontrolliert und 26 Platzverweise erteilt haben. Ein Versammlungsteilnehmer sei wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, ein weiterer wegen Beleidigung angezeigt worden. Zudem habe die Polizei insgesamt mehrere typische Versammlungsmittel, darunter Plakate, Trommeln und eine Lautsprecherbox, beschlagnahmt.

Das Polizeipräsidium Stuttgart erklärte: „Die für Samstagabend geplante und ebenfalls verbotene Versammlung, ein sogenannter Fackelmarsch, hat nicht stattgefunden. Durch intensive Kontrollmaßnahmen, auch außerhalb des Geltungsbereichs der Allgemeinverfügung, konnte eine mögliche alternative Ansammlung der Szene verhindert werden.“

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