Kassel. Mit einer Aktion erinnert das Sara Nussbaum Zentrum für Jüdisches Leben am Donnerstag, 9. Dezember, an die Deportation von Jüdinnen und Juden aus Nordhessen in das Ghetto Riga vor 80 Jahren. Ab 10 Uhr werden auf der Treppe des Zentrums in der Ludwig-Mond-Straße 127 in Kassel kleine Steine als Erinnerungszeichen niedergelegt.
Auch Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich selbst mit eigenen kleinen Steinen an der Aktion zu beteiligen. Ein zu diesem Anlass gestaltetes Banner und ein Plakat werden auf die Aktion hinweisen.
Der Hintergrund der Aktion ist die von den Nationalsozialisten angeordnete Deportation von 1034 Jüdinnen und Juden am 9. Dezember 1941 vom Kasseler Hauptbahnhof nach Riga. Laut Informationen des Landesgeschichtlichen Informationssystems Hessen kamen dabei 475 Personen aus Kassel, die weiteren aus Fulda, Marburg sowie aus den Landkreisen im Regierungsbezirk Kassel. Nur 100 Menschen überlebten die Deportation.
Die Aktion der Steinniederlegung ist in der jüdischen Tradition verwurzelt. So finden sich kleine Steine auf vielen Gräbern jüdischer Friedhöfe als Zeichen der Ehrung der Toten.
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