Von Alfred Denzinger – Waiblingen. Auf dem Waiblinger Rathausvorplatz versammelten sich am Samstag, 26. Februar, 180 Menschen. Zu dieser Kundgebung hatte der DGB-Kreisverband Rems-Murr unter dem Motto „Hoch mit Löhnen, Gehältern, Renten! Ihre Krise – Nicht auf unseren Rücken!“ aufgerufen. Bei der Veranstaltung wurden auch der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen thematisiert. Die Kundgebung begann mit einer Schweigeminute für die Menschen in der Ukraine.
Auf dem Rathausplatz war auf Plakaten und Transparenten beispielsweise zu lesen: „Applaus zahlt meine Miete nicht!“, „Die Reichen sollen die Krise zahlen“ und „Inflation 5,3 %? Der Markt hat nur Scheiße im Kopf!“. Aber es waren auch Fahnen der Friedensbewegung zu sehen.
Solidarisch mit den Menschen in der Ukraine
Der ursprüngliche Anlass, die sozialen Verwerfungen in Deutschland, vermischte sich mit dem Wunsch nach Frieden. Der DGB-Kreisvorsitzende Matthias Fuchs eröffnete die Kundgebung mit den Worten: „Wir sind solidarisch mit den Menschen dort und werden unsere Solidarität auch nicht vergessen, wenn die Folgen der Sanktionen auch bei uns ankommen.“ Die Krieg werde sich mit Sicherheit auch auf die deutsche Wirtschaft auswirken und die Tarifpolitik der Gewerkschaften schwieriger gestalten. Man müsse gemeinsam dafür sorgen, dass die Reallohneinkommen mindestens stabil bleiben. Der Staat müsse sicherstellen, dass Menschen ohne Beschäftigung „nicht vor der Wahl stehen müssen, entweder zu essen oder zu heizen“, so Fuchs.
Kampf für kräftige Lohnerhöhungen stehen an
Der Betriebsrat Jose-Miguel Revilla, Vertrauenskörperleiter bei Mercedes-Benz Untertürkheim, forderte ebenfalls Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Auch wenn es die deutsche Wirtschaft treffe, so dürfe Profit nie über Menschenleben stehen. Zur steigenden Inflation sagte er, dass es für viele Bürger immer schwerer werde, die Kosten zu stemmen. Es gehe jetzt darum, für kräftige Lohnerhöhungen zu kämpfen.
Panos Alopoudis von der Verdi-Betriebsgruppe Rems-Murr-Kliniken berichtete darüber, dass zur gleichen Zeit in Athen und Saloniki die Menschen für mehr Gerechtigkeit auf die Straße gingen, Der Vorsitzende des Fellbacher DGB-Ortsverbands Dieter Keller mahnte die Politik, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen – „und nicht den Profit.“ Die vollständige Rede von Keller kann hier nachgelesen werden.
- Panos Alopoudis, Verdi-Betriebsgruppe Rems-Murr-Kliniken
- Dieter Keller, Vorsitzender DGB-Ortsverband Fellbach
Den Abschluss der Kundgebung bildete eine gemeinsame Solidaritätsaktion, in der die geplante Auslagerung der Wäscherei im Klinikum Ludwigsburg verurteilt wurde.
Aktion am Landratsamt
Nach der Kundgebung zogen Aktive der Gruppierung „Solidarität und Klassenkampf“ mit einem Teil der VersammlungsteilnehmerInnen vor das Landratsamt, an dem Plakate angebracht wurden. Auf diesen Plakaten wurde auf die klaffende Lücke zwischen den im Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) verhandelten Lohnerhöhungen und der diese komplett fressenden Inflation hingewiesen.
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