Von Sahra Barkini – Stuttgart-Bad Cannstatt. Die AfD Baden-Württemberg lud am Abend des 24. März zu einer Veranstaltung in den Kursaal nach Cannstatt ein. Das Bündnis „Stuttgart gegen Rechts“ (SgR) mobilisierte etwa 100 Menschen zum Protest. „Egal wo ihr auftaucht. Wir sind zu erst da“, heißt es in einem Lied von ZSK. So blieb die sogenannte Alternative für Deutschland (AfD) auch dieses Mal nicht allein, obwohl sie sich hinter den Mauern des Kursaals und Hamburger Gittern sowie Polizeikräften verschanzte.
Wie rege die Teilnahme an der AfD-Veranstaltung war, ist schwer zu sagen. AfD-PolitikerInnen und BesucherInnen zogen wohl den Zugang über die Tiefgarage vor. Dirk Spaniel, Thomas Seitz, Markus-Cornel Frohnmaier waren nur einige der Namen bei den Treffen mit dem Titel „Politik für Deutschland“. Was die in Teilen rechtsextreme Partei darunter versteht, hatte SgR im Vorfeld bereits veröffentlicht. So war im Protestaufruf zu lesen: „Die AfD bezeichnet sich selbst gerne als ‚Partei der kleinen Leute‘ oder neuerdings auch als ‚Friedenspartei‘. Sie stellen sich so als Alternative zu den restlichen Parteien da. Als einzige Partei, die sich tatsächlich für das Interesse der breiten Bevölkerung einsetzt. Diese Karte wird auch beim Titel dieser Veranstaltung wieder gespielt. Die Wahrheit sieht aber ganz anderes aus. Die AfD ist eine durch und durch unsoziale Partei, welche nur für die Reichen Deutschlands Politik macht und außer rassistischer, homophober und reaktionärer Demagogie nichts für den Rest der Bevölkerung zu bieten hat. Statt einer echten, sozialen Politik zieht sie Spaltungslinien in die Gesellschaft, wo eigentlich keine sind. So werden immer klarere Interessengegensätze zwischen denen, die auf der GewinnerInnenseite stehen, und denen, die unter Armut, Not und Ausgrenzung leiden, von der AfD bewusst verschleiert.“
Neben einer Kundgebung und Gitterprotesten am Kursaal schloss sich noch eine Spontandemonstration zum Wilhelmsplatz in Cannstatt an. So konnten die AntifaschistInnen zeigen, dass rechte Hetze nicht unbeantwortet bleibt. Sie machten die CannstatterInnen darauf aufmerksam, dass aktuell eine Veranstaltung der AfD in ihrem Stadtteil stattfindet. Eine AfD-Veranstaltung werde nie ohne Protest ablaufen, da diese Partei mitnichten eine demokratische Partei sei – und schon gar keine Friedenspartei, wie sie es auch in letzter Zeit gerne behauptet.
Weitere Bilder des Tages
Video
Folge uns!