Von Sahra Barkini – Stuttgart. Im Stuttgarter Stadtteil Cannstatt versammelten sich am späten Nachmittag des 27. Oktober 250 Menschen, um gegen eine als Bürgerdialog bezeichnete Veranstaltung der Alternative für Deutschland (AfD) zu demonstrieren. Aufgerufen hatte das Bündnis „Stuttgart gegen Rechts“ (SgR).
Mit einer Kundgebung am Wilhelmsplatz starteten die Proteste gegen die rechte, in Teilen rechtsextreme, faschistische Partei. Im Anschluss zogen die Teilnehmer*innen über die Daimlerstraße, die Wiesbadener und die Nauheimer Straße zum Kurpark. Teilweise sah die Polizei wohl Gründe, die Teilnehmer*innen der Demonstration zu filmen. In einem lauten, aber friedlichen Demonstrationszug wurde deutlich, dass die AfD in Cannstatt und Stuttgart nicht willkommen ist.
So wurde immer wieder „Ganz Stuttgart/Cannstatt hasst die AfD“ und „Rassistisch, sexistisch, neoliberal – AfD Partei fürs Kapital“ skandiert. Auf Schildern und Transparenten war zu lesen: „Gemeinsam gegen Rechts – für ein solidarisches Miteinander“, „Demokratie braucht Demokraten, keine Populisten“, „Menschenfeindlichkeit ist keine Alternative“, „Menschenrechte statt Rechte Menschen“, „Join your local Antifa“, „Es lebe die antifaschistische Aktion“.
Am mit Hamburger Gittern und durch Polizeikräfte geschützten Kursaal wurden weiterhin bis zum Beginn der AfD-Veranstaltung Parolen skandiert, zum Beispiel: „Ob Friedrich Merz oder AfD, stoppt den Rechtsruck in der BRD“, „Siamo tutti antifascisti“, „Brick by Brick wall by wall, make the Fortress Europe fall“, „Nazis raus“. Aus den vorbeifahrenden Stadtbahnen kam vereinzelt Zustimmung und Passant*innen schlossen sich immer wieder den Protesten an.
In den Stuttgarter Nachrichten wird der Polizeiführer Frank Döppner folgendermaßen zitiert: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich an alle Auflagen gehalten, das war außergewöhnlich“. Warum dann Kameras im Einsatz waren, ist daher unbegreiflich.
Gegen 19 Uhr löste sich der Protest auf. Beim sogenannten Bürgerdialog, an dem die aus Bayern angereiste Katrin Ebner-Steiner (MdL) sowie Dirk Spaniel und Jürgen Braun (beide MdB) teilnahmen, waren laut Stuttgarter Nachrichten 80 Personen anwesend.
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