Berlin. Die deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in Verdi fordert, dass der Türkei-Korrespondenten der Welt sofort freigelassen wird. Yücel hatte sich am Dienstag, 14. Februar, ins Polizeipräsidium von Istanbul begeben, um Fragen der Ermittler zu beantworten. Sie hatten ihn wegen seiner Recherche über einen Hackerangriff gesucht. Seither wird er festgehalten.
„Deniz Yücel ist ein Journalist, kein Terrorist. Er hat, wie es seine Aufgabe ist, über einen Hackerangriff auf den türkischen Energieminister Albayrak recherchiert und berichtet“, stellte die Bundesgeschäftsführerin der dju in Verdi Cornelia Haß fest. Durch diesen Hackerangriff seien Informationen über die Kontrolle türkischer Medienkonzerne und die Beeinflussung der Öffentlichkeit über fingierte Twitter-Accounts allgemein öffentlich zugänglich gemacht worden. „Das ist kein Verbrechen, sondern seine Arbeit“, betont Haß.
Es gebe keinen Anlass, Yücel festzuhalten: „Auch die Bundesregierung muss sich für die Freilassung eines Trägers der grundgesetzlich geschützten Pressefreiheit einzusetzen. Den Verantwortlichen in der Türkei muss bewusst werden, dass Presse- und Meinungsfreiheit in einem Rechtstaat unverhandelbar sind“, sagte Haß.
Im Zusammenhang mit der so genannten E-Mail-Affäre um den türkischen Energieminister, der zugleich Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist, wurden seit Ende Dezember sechs weitere Journalisten türkischer Medien festgenommen. Drei von ihnen befinden sich wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft bei jeweils einer anderen Terrororganisation in Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu zehn Jahre Haft.
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