Schorndorf. Die Masken sind gefallen: Nicht nur in den Supermärkten, auch die CoronaleugnerInnen zeigen noch deutlicher ihr wahres Gesicht. Monatelang waren sie auf der Straße, um gegen eine angebliche Diktatur zu demonstrieren. Jetzt wenden sich viele von ihnen einem echten Autokraten zu und unterstützen Russland bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Andere haben sich rechtsextremen Reichsbürger-Bewegungen angeschlossen.
Die Prognose hat sich bewahrheitet, dass sich das Milieu der Querdenker weiter radikalisieren und eine anti-emanzipatorische Melange mobilisieren würde. Seit Beginn der Corona Pandemie liefen auf Demos bereits alternative Ökos, ImpfgegnerInnen, Neonazis und VerschwörungsideologInnen gemeinsam. Vermeintlich linke EsoterikerInnen protestierten mit rechten QAnon-AnhängerInnen. Peace-Fahnen flatterten neben Reichskriegsflaggen.
Doch wie passt all das zusammen? In seinem aktuellen Buch „Verqueres Denken“ erklärt Rechtsextremismus-Experte und taz-Autor Andreas Speit, wieso diese Entwicklung und das Miteinander kein Zufall sind. Denn wer sich für Naturschutz einsetzt, vegane Ernährung und Alternativmedizin bevorzugt, seine Kinder auf Waldorfschulen schickt oder nach spiritueller Erfüllung sucht, muss nicht frei sein von rechtem Gedankengut und Verschwörungsfantasien.
Donnerstag, 15. Juni, 19.30 Uhr,
Manufaktur Schorndorf (Saal), Hammerschlag 8, 73614 Schorndorf
Andreas Speit liest aus und diskutiert über Verqueres Denken
Veranstalter: Club Manufaktur e.V.
Moderation: Alexander Roth, Journalist
Eintritt frei
Andreas Speit, Diplom-Sozialökonom, freier Journalist und Publizist, regelmäßige Beiträge für taz Nord, Freitag, Blick nach rechts und jungle world, mehrere Auszeichnungen, u. a. durch das Medium-Magazin und den Deutschen Journalisten-Verband. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus.
Siehe auch „Uneingeschränkte Solidarität mit bedrohten JournalistInnen“
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