Von Alfred Denzinger – Rudersberg/Ludwigsburg. Der im rheinischen Andernach geborene amerikanische Dichter und Autor Heinrich Karl Bukowski – besser unter dem Namen Charles Bukowski bekannt – wäre heute 97 Jahre alt geworden. Er ist weltbekannt für seine sehr harte und direkte Sprache und seinem Hang zu Alkoholexzessen. 1994 starb Bukowski im Alter von 73 Jahren in seiner Wahlheimat San Pedro an Leukämie. „Auf der Basis seiner eigenen Erfahrungen schrieb er in knappem Stil harte, witzige Stories, Romane und Gedichte über das Leben in den Randzonen der bürgerlichen amerikanischen Gesellschaft. Schockwirkung durch die Darstellung brutaler Gewalt, obszöner Sexualität und des Schmutzes der Gosse“, heißt es im „Literatur-Brockhaus in acht Bänden“.
Gundolf S. Freyermuth meinte im Jahr 2006 im „Spiegel“, Bukowski sei „in den USA vielleicht nicht (der) berühmteste, doch in den Buchläden meistgeklaute Autor“, der vielen als Mythos und Kult gilt und insbesondere in Europa sehr erfolgreich war. Er veröffentlichte von 1960 bis zu seinem Tod über vierzig Bücher mit Gedichten und Prosa.
Der italienische Film „Ganz normal verrückt“ von Marco Ferreri aus dem Jahre 1981 basiert auf dem Bukowski-Buch „Erections, Ejaculations, Exhibitions and General Tales of Ordinary Madness“ von 1972.
Kurzweiliger Abend im Ludwigsburger Bärentempel
Zu Bukowskis Geburtstag veröffentlichen wir Fotos und ein Video von einem kurzweiligen, vergnüglichen Abend in Ludwigsburg. In Joannas Bar – auch unter dem Namen Bärentempel publik – präsentierte Bastian Saarbourg am 30. November 2016 gekonnt Gedichte Bukowskis. Exzellent unterstützt wurde er von Rosemarie Schneider-Völker und Brian English. Für die sehr gelungene musikalische Umrahmung sorgten Boris Celikovic und David Stöppler.
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„Traumfrau? Ich wollte nur eine, die kein Albtraum war“
Ein kleiner Einblick in die literarischen Ergüsse von Bukowski:
„Bach hatte zwanzig Kinder. Tagsüber hat er auf Pferde gewettet, nachts hat er gefickt und am Vormittag gesoffen. Komponiert hat er zwischendurch. … sagte ich als sie von mir wissen wollte wann ich eigentlich meine Gedichte schreibe.“
„Gott oder irgendwer erschafft dauernd Frauen und wirft sie hinaus auf die Straßen, und die eine hat einen zu dicken Arsch, die andere hat nicht genug Busen, und die hier ist irre, und jene dort ist verrückt, und die ist zu religiös, und die liest im Kaffeesatz, und die hat ihre Fürze nicht unter Kontrolle, und die hat eine lange Nase, und die hat zu dünne Beine … Doch hin und wieder trifft man eine Frau, in voller Blüte, eine Frau, die aus allen Nähten platzt … eine Sexbombe, einen Fluch, das Ende aller Dinge.“
„Da man aber nicht immer nur schreiben kann, gab es große Lücken zu füllen. Ich füllte sie mit Scotch, Bier, Ale und Frauen. Mit den Frauen hatte ich meistens Pech, und die Folge war, dass ich mich stark aufs Trinken konzentrierte.“
„Ich gewöhnte mir beizeiten ab, nach der Traumfrau zu suchen. Ich wollte nur eine, die kein Albtraum war.“
Weitere Bilder vom Abend im Bärentempel
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