Fellbach. Wer und was genau war Paul von Hindenburg? Der DGB-Ortsverein Fellbach, die VVN-BdA Rems-Murr und die Rosa-Luxemburg-Stiftung laden für Donnerstag, 15. Januar, zu einem Abend mit dem Historiker Prof. Kurt Pätzold über den Reichspräsidenten ein, der Adolf Hitler zur Macht verhalf. Sie wollen, dass dessen Name aus dem Stadtbild verschwindet, dass die Hindenburg- und die Ernst-Heinkel-Straße in Fellbach umbenannt werden. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr bei der AWO in Fellbach, Gerhart-Hauptmann-Straße 17 im Erdgeschoss.
Kurt Pätzold lehrte bis 1992 an der Berliner Humboldt-Universität. Er ist Autor mehrerer Bücher und Studien zu Ursachen von Krieg, Faschismus und Rassenwahn. Als Paul von Hindenburg am 30. Januar 1933 Adolf Hitler die Macht übertrug, nahm die verbrecherische faschistische Diktatur ihren Anfang. Wer genau war Hindenburg? Warum brachte er Hitler an die Macht? Welche Kräfte standen hinter ihm? Um solche Fragen soll es an dem Abend in Fellbach gehen.
„Wenn ein Mann Feldmarschall und über Jahre hinweg Chef der Obersten Heeresleitung, also der höchstgestellte Militär in einem imperialistischen Krieg war, der das Deutsche Kaiserreich von einer Großmacht in eine Weltmacht verwandeln sollte“, ganz zu schweigen von seiner Rolle und Unterstützung bei der Machtübertragung auf Hitler „dann könnte das alleine schon Grund genug sein, jede öffentliche Ehrung … zu unterlassen“, so der DGB Fellbach.
In der Debatte zu 100 Jahre Erster Weltkrieg hätten die bürgerlichen Medien verschwiegen, „wie groß oder wie gering der Anteil der deutschen Politik am Weg in den Ersten Weltkrieg war. Da wurde die Frage nach den Kriegsursachen und- zielen tunlichst vermieden.
Der DGB-Fellbach wolle hingegen nicht schweigen, sondern Ursachen und Zusammenhänge benennen – und deshalb auch nicht hinnehmen, dass es in Fellbach eine Hindenburg- und Ernst-Heinkel-Straße gibt. Hindenburg sei Hitlers Wegbereiter gewesen, Ernst Heinkel dessen Waffenschmied. „Wir wollen dass diese unsäglichen Namen aus unserem Stadtbild verschwinden und durch Antifaschisten und Demokraten ersetzt werden“, so die Forderung.
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