Von Sandy Uhl – Ulm. An die 300 Menschen beteiligten sich am Marijuana Marsch am Samstag, 7. Mai, in Ulm. Bei einer Kundgebung sprachen unter anderem Vertreter der Piratenpartei, der Initiator der Veranstaltung „Obi“ – auch Inhaber des Hanf Lagers in Ulm und seit Jahren Kämpfer für die Legalisierung – und ein Patient. Er berichtete, dass ihm Cannabis nach einem Schädel-Hirn-Trauma geholfen habe, wieder richtig sprechen zu können.
Der Kranke raucht nach eigenen Angaben inzwischen nicht mehr. Derzeit gibt es in ganz Deutschland etwa 600 Patienten, die offiziell Cannabis konsumieren dürfen.
Der Initiator der Veranstaltung „Obi“ stellte klar, dass Hanf seit 10 000 Jahre kultiviert werde, jedoch seit 60 Jahren kriminalisiert sei. Cannabis werde wohl erst frei gegeben, wenn die Pharma-Industrie ihre Hand darauf habe. Jede/r sollte im Garten Hanf anpflanzen dürfen, war seine Forderung. Es bestehe Hoffnung, dass es bis in zwei Jahren – also nach der Bundestagswahl – so weit sein werde.
Kritisiert wurde, dass Personen für Cannabiskonsum kriminalisiert werden, ihnen zum Teil sogar Gefängnis drohe, ebenso Führerscheinentzug – alles Dinge, die ihre materielle Existenz gefährden. Dabei gebe es zwar viele Tote im Straßenverkehr aufgrund von Alkoholkonsum, jedoch nicht von Cannabis.
Die Organisatoren freuten sich über die vielen TeilnehmerInnen und die bunte Demo an diesem sonnigen und warmen Samstag. Sie hoffen, dass nächstes Jahr noch mehr auf die Straße gehen. Jedoch sind sie sich auch sicher, dass sie tausende von BürgerInnen in der Innenstadt erreicht haben. Einige reihten sich sogar spontan in den Hanf-Marsch ein.
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