Karlsruhe. Wie in anderen europäischen Städten gingen am Sonntagabend, 11. März, auch in Karlsruhe viele Menschen auf die Straße. Sie protestierten lautstark gegen den türkischen Angriffskrieg auf die kurdischen Gebiete rund um Afrin.
Dem Aufruf zum Protest folgten über 150 Personen. Anhänger verschiedener linker Gruppen, Kurden und Vertreter der Partei „Die Linke“ trafen sich gegen 20 Uhr am Veranstaltungsort Tollhaus, wo ein kurdisches Konzert stattfand.
Nach einigen kurzen Reden – unter anderem sprach ein kurdischer Politiker – formierte sich ein Demonstrationszug. Da die Demonstration sich spontan gebildet hatte, zog sie zunächst ohne jede Polizeibegleitung durch die Karlsruher Oststadt. In dem dichtbesiedelten Wohngebiet traf der Protest immer wieder auf zustimmende Zurufe aus den Häusern und konnte viele Menschen erreichen.
Nach über 15 Minuten sammelten sich rund um die Demonstration mehrere Streifenwagen und zwangen die DemonstrantInnen zum Stopp. Der Bundestagsabgeordnete Michel Brandt (Die Linke) stellte sich zur Verfügung und meldete den Demonstrationszug für die restliche Strecke an.
Nun begleitet von der – jedoch weiterhin unsicher agierenden – Polizei liefen die DemonstrantInnen in Richtung Innenstadt. Immer wieder standen Streifenwagen im Weg, und die Beamten waren sichtlich nervös. So hielten einige Polizisten ihre Hand stets am Schlagstock oder am Pfefferspray.
Gegen 22 Uhr erreichte der Protestzug den zentralen Marktplatz. Dort hielten sich eine enorme Anzahl von Streifenbeamten mit den zugehörigen Polizeifahrzeugen auf und riegelten den Platz ab. Die Demonstration wurde ohne Zwischenfälle mit der Ankündigung aufgelöst, von nun an jeden Donnerstag in Karlsruhe demonstrieren zu wollen, bis der türkische Angriff auf die kurdischen Gebiete gestoppt wird.
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