Stuttgart-Heslach. Die beiden besetzten Wohnungen in der Wilhelm-Raabe-Straße 4 in Stuttgart-Heslach werden seit Montagmorgen, 28. Mai, zwangsgeräumt. Dort hatten ein Paar mit Kleinkind und eine alleinerziehende Mutter eine Bleibe gefunden. Die Wohnungen standen längere Zeit leer und waren am 27. April, also vor einem Monat, besetzt worden (siehe „Sie kamen, um zu bleiben“ und „Was wir tun ist nicht legal, aber legitim„).
In dem Haus befinden sich fünf Wohnungen, zwei von ihnen standen jahrelang leer. Das Gebäude gehört derzeit einem Investor mit Sitz in London. Die Besetzer erhielten neben politischer Unterstützung auch viel Zuspruch und erfuhren Solidarität auch aus der Nachbarschaft. In Stuttgart herrscht großer Mangel an bezahlbaren Wohnungen, während gleichzeitig Wohnraum leer steht. So sprach etwa der Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende der Linken Bernd Riexinger von einem Akt der Notwehr. Gleichzeitig versuchten die Sicherheitsbehörden mit tatkräftiger Unterstützung etwa der „Stuttgarter Nachrichten“, die Besetzer als „Linksextremisten“ madig zu machen.
Die neuen Hausbewohner forderten Mietverträge. Die Hauseigentümerin erklärte zunächst, an einer gütlichen Einigung interessiert zu sein, erwirkte dann aber doch einen Räumungstitel. Jetzt setzte ihn die Polizei in die Tat um.
Dazu schrieb Luigi Pantisano, Stadtrat der SÖS-Linke-PluS: „Der Staat gegen eine alleinerziehende Mutter und eine junge Familie mit Kind. Spekulanten und Immobilienhaie können Wohnungen einfach leer stehen lassen und Menschen müssen dafür auf der Straße stehen. Danke Kuhn!“
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