Von Daniela Gschweng – Berlin. Endlich konnte er geimpft werden: Sanitär-Spezialist Hans-Rudi Muggetaler* strahlte über das ganze Gesicht, als er aus heute Morgen aus dem Impfzentrum kam. Er dankte der Landesregierung, dass sie so schnell eine Neupriorisierung möglich gemacht hatte.
Dass er in Arbeitsstiefeln und Monteurskleidung an der Warteschlage vorbeizog, habe ihn nicht gestört, sagt der 49-jährige Handwerksmeister. „Schließlich verrichten wir Sanitärspezialisten eine wichtige Arbeit“, sagt er. „Wenn irgendwo die Sch*** überkocht, sei es im Parlament oder in der hintersten Absteige, müssen wir zur Stelle sein“.
Der Umgang mit Abwässern erfordere viel Sachkenntnis und berge hohes Gefahrenpotential. Ausfälle wegen Covid-19-Infektionen könne sich seine Branche gerade jetzt nicht leisten. Die Männer und auch einige Frauen des Sanitär-Notdiensts seien ohne Frage systemrelevant. Einen leichten Schmerz im Oberarm müsse man da halt einfach in Kauf nehmen.
Seniorin: „Ein Politiker oder ein Fußballer hilft mir nichts“
Die Seniorin Gerte Engkieser (83)*, die wegen Muggentaler nun etwas länger warten muss, stimmte dem enthusiastisch zu: „Wenn bei mir daheim die Toilette überläuft, hilft mir ein Politiker oder ein Fußballer nichts!“, bestätigte sie unseren Reportern.
Muggentaler hatte da schon wieder die Rohrzange in der Hand, denn das nächste verstopfte Rohr wartete schon. „Sie sehen, uns geht die Arbeit nicht aus“, verabschiedete er sich. Nicht ohne an die Bevölkerung zu appellieren: „Seien Sie so gut, und werfen Sie keine gebrauchten Gesichtsmasken mehr in die Toilette! Wir Sanitär-Profis danken es Ihnen!“.
*Hans-Rudi Muggetaler und Gerte Engkieser gibt es natürlich nicht. Das hier ist Satire.
Fotos: © Inge Schmidtkewitz / beobachternews.de
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