8.000 Streikende des öffentlichen Dienstes demonstrierten am 26.03.2014 kämpferisch in der Stuttgarter Innenstadt. Insgesamt waren heute über 10.000 Beschäftigte im Streik. Betroffen von den Arbeitsniederlegungen waren wieder alle Bereiche, so zum Beispiel Kindertagesstätten, Müllentsorgung, Kliniken und Verwaltungen. Gestreikt wird heute im Zentrum von Baden-Württemberg von Heilbronn über die Region Stuttgart bis zum Fils- und Neckartal, sowie auch in Pforzheim und Baden-Baden. In den betroffenen Städten und Gemeinden blieben viele Kitas geschlossen, an vielen Orten wurde der Müll nicht abgeholt, gab es in Kliniken nur Notdienste. Auch bei den Bädern oder in der Verwaltung gab es zum Teil erhebliche Auswirkungen. In den östlichen und westlichen Landesteilen wird morgen die Arbeit niedergelegt. Der kommunale Nahverkehr wurde heute im ganzen Land bestreikt: In Stuttgart, Esslingen, Freiburg, Karlsruhe, Heilbronn, Baden-Baden und Ulm blieben alle Fahrzeuge ganztägig im Depot.
Die ver.di Landesbezirksleiterin sagte auf der Kundgebung auf dem Stuttgarter Marktplatz: „Fünf Jahre Wachstum sind genug, um ordentliche Gehaltssteigerungen zu finanzieren. Es geht um den gerechten Anteil am Kuchen. Deshalb Steuern oben erhöhen und Entgelte unten.“
Weitere Kundgebungen fanden heute in Baden-Baden und Freiburg statt mit zusammen über 600 Streikenden.
Dagmar Schorsch-Brandt, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, sagte heute Morgen: „Die Arbeitgeber reagieren scheinbar verständnisvoll. Ihre Vorstellungen von einer Entgelterhöhung unterscheiden sich aber stark von
dem, was notwendig ist. Wir brauchen eine kräftige Lohnerhöhung mit einer starken sozialen Komponente, denn die Beschäftigten im öffentlichen Dienst verdienen keine Reichtümer!“
In den westlichen und östlichen Landesteilen ruft ver.di am morgigen Donnerstag zu Warnstreiks auf. Der ver.di Vorsitzende Frank Bsirske wird am Morgen in Mannheim sprechen und anschließend mit dem Zug begleitet von hundert streikenden Erzieherinnen zur Kundgebung nach Freiburg fahren.
In Ulm wird am Donnerstag die vierte größere Kundgebung in dieser Woche stattfinden mit Streikenden aus Oberschwaben, aus Aalen, Schwäbisch Gmünd, Heidenheim und Ellwangen sowie auch aus der bayerischen Stadt Neu-Ulm.
ver.di fordert eine Anhebung der Entgelte um 100 Euro plus zusätzlich 3,5 Prozent, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro monatlich sowie die unbefristete Übernahme der Auszubildenden. Für den Nahverkehr soll es darüber hinaus eine Zulage von 70 Euro monatlich geben, in den Krankenhäusern sollen die Nachtzuschläge von 15 Prozent auf das Niveau der Nachtzuschläge im TVöD (20 Prozent) angehoben werden. Gleichzeitig will ver.di mit den Arbeitgebern über einen einheitlichen Urlaubsanspruch von 30 Arbeitstagen für alle Beschäftigten sowie über den Ausschluss von sachgrundlos befristeten Arbeitsverträgen sprechen. Das Ergebnis soll zudem zeit- und inhaltsgleich auf die Beamtinnen und Beamten beim Bund übertragen werden.
Bilder von der Streik-Demo in Stuttgart
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