Stuttgart. Im Tarifkonflikt im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg hat ver.di heute zum ersten Mal in der laufenden Runde zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Schwerpunkte sind Reutlingen, Schwäbisch Gmünd und Schwäbisch Hall, Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen und Göppingen. Insgesamt sind an diesem ersten Streiktag Beschäftigte von über fünfzehn Betrieben (siehe unten) zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. An den betroffenen Standorten findet heute kein oder nur stark eingeschränkter Busverkehr statt, über 1000 Beschäftigte haben die Arbeit vom Beginn der Frühschicht bis zum jeweiligen Ende des Fahrdienstes heute Nacht niedergelegt. ver.di hatte angekündigt, zu Warnstreiks zunächst gezielt und dosiert aufzurufen. Für den Fall, dass die Arbeitgeber sich in den nächsten Tagen nicht bewegen und ein Angebot weiter verweigern, kündigte ver.di weitere Warnstreiks an.
ver.di fordert für die über 5000 Beschäftigten in den gut 400 privaten Omnibusbetrieben in Baden-Württemberg eine Gehaltserhöhung von einem Euro auf die Stunde sowie eine monatliche Nahverkehrszulage.
Rudolf Hausmann, ver.di Verhandlungsführer, sagte auf einer Kundgebung heute Morgen in Reutlingen:
Das ist ein guter Auftakt mit einer sehr starken Streikbeteiligung vor Ort. Damit muss den Arbeitgebern klar sein: Nur ein anständiges Angebot bringt uns zurück an den Verhandlungstisch. Wir werden nun in Ruhe die nächsten Aktionen vorbereiten und wenn es sein muss auch durchführen.
Zum Warnstreik aufgerufen sind folgende Betriebe:
Reutlinger Stadtverkehr, Omnibusverkehr Göppingen, Omnibus Kocher und TüBus GmbH in Tübingen, Ludwigsburger Verkehrslinien, Omnibusverkehr Ruoff in Waiblingen, Backnang, Hemmingen und Neuenstadt, Omnibus Spillmann in Bietigheim-Bissingen, Stadtbus Schwäbisch Gmünd, Heidenheimer Verkehrsgesellschaft, Omnibus Müller in Schwäbisch Hall, Stadtbus Schwäbisch Hall, Omnibus Zartmann in Neckarsulm, Hagro Transbus in Karlsruhe, Stadtbus Klink und TUTBus in Tuttlingen, Will Markgräfler Reisen in Müllheim (Baden).
Unsere bisherigen Meldungen zum aktuellen Tarifkonflikt im Omnibusgewerbe:
> Aufruf zu Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe
> Arbeitgeber verschärfen die Tarifrunde im privaten Omnibusgewerbe weiter
> ver.di startet letzten Einigungsversuch im privaten Omnibusgewerbe
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