Ellwangen. „Wir werden Ellwangen nicht den rechten Hetzern und den rassistischen Vorurteilen von ‚besorgten Bürgern‘ überlassen.“ Das hat sich ein Bündnis vorgenommen, das für Samstag, 24. Januar, zu einem Solidaritätszug „Ellwangen zeigt Flagge“ für geflüchtete Menschen aufruft. Er startet um 14.30 Uhr am Ellwanger Bahnhof. Die Schlusskundgebung ist um 15.30 Uhr am Fuchseck.
Um 19 Uhr beginnt am Abend ein Benefizkonzert im Jugendzentrum. Bei ihm wollen Gruppen wie Chaoze One, The Beach Bums, Defenders of the Universe und die DJs Schdandga Beat auftreten. Bereits am Donnerstag, 22. Januar, laden das Jugendzentrum und die AG Solidarität zu einem Kickerturnier mit Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft im Jugendzentrum ein.
Die „Aktionsgruppe Solidarität“ hatte die Idee zu dem Demonstrationszug. Das Land richtet in der Stadt eine Erstaufnahmestelle für 500 bis 1000 Flüchtlinge ein. Doch im Internet mischte sich unter einzelne kritische Stimmen gegen die Erstaufnahmestelle zunehmend rechte Hetze etwa von der NPD oder der „Identitären Bewegung“. „Die Erstaufnahmestelle wird kommen, und die Menschen brauchen hier nicht den Hass, vor welchem sie geflohen sind, sondern eine offene, solidarische Gesellschaft, in welcher sie in Ruhe und Frieden leben können“, setzen die Initiatoren des Solidaritätszugs entgegen.
Inzwischen haben sich dem Aufruf über vierzig Organisationen und mehrere Einzelpersonen angeschlossen – von Kirchengemeinden und dem türkisch-muslimischen Kulturverein DITIB über Parteien wie SPD, Grüne und Linke und Gewerkschaften bis zu Amnesty, der Mahnwache Ellwangen, dem Freundeskreis Asyl, dem Jugendzentrum oder dem Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart und Region (AABS).
Am Montag gab das Solidaritätsbündnis eine Pressekonferenz. Den örtlichen Zeitungen zufolge machte Versammlungsleiter Josef Baumann deutlich, dass die verschiedenen Gruppen keine politische Aussage zum Ziel hätten, sondern als „breites, überparteiliches Bündnis aus der Mitte der Gesellschaft“ ein Zeichen der Menschlichkeit setzen wollten. Baumann: „Und es wird wohl das erste Mal sein, dass hier in Ellwangen Ordensschwestern an der Seite von Antifaschisten marschieren.“
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