Von Eicke Hamann – Hamburg. Etwa 1000 Menschen folgten am Sonntag, 13. September, dem Aufruf zu einer Demonstration nationalistisch eingestellter TürkInnen in Hamburg. Organisiert hatte sie der Türkischen Jugendbund (TGB). In aufgeheizter Stimmung begann die Demonstration am Jungfernstieg und zog in Richtung Mönkebergstraße. Schnell stellten sich AnhängerInnen der Grauen Wölfe in die vorderen Reihen. Mit ihren Parolen dominierten sie das Geschehen. Oft wurde hier der „Wolfsgruß“ gezeigt.
Viele der DemonstrantInnen trugen eine türkische Nationalflagge, viele aber auch eine Flagge mit drei Halbmonden – davon einige mit einem heulenden Wolf, dem Symbol der Grauen Wölfe. Der Wolfsgruß mit den Händen ist ein Zeichen, das wir eher als den sogenannten „Schweigefuchs“ aus der Grundschule kennen.
Einige der OrdnerInnen versuchten zu verhindern, dass die Grauen Wölfe immer wieder dieses Symbol zeigten. Sie wurden ermahnt, sich etwas gemäßigter zu verhalten. Das führte jedoch eher zu einer noch aggressiveren Stimmung. Auf Höhe des Gerhart-Hauptmann-Platzes wurde die Situation so unübersichtlich selbst für den Veranstalter, dass er die Demo dort für beendet erklärte.
Das wollten nicht alle so akzeptieren. Viele versuchten immer wieder, sich mit einer großen Gruppe in eine Richtung zu entfernen. Die Polizei blockte aber jeden Versuch mit Polizeiketten und Wasserwerfern ab. Irgendwann bestand die Demonstration aus nur noch 200 Personen. Die Gruppe zog dann schnell in Richtung Jungfernstieg, wo sie weiter Parolen rief. Nach etwa 20 Minuten hat sie sich in Kleingruppen in der Stadt verteilt.
Nach Presseberichten kam es nach der Demonstration zu Auseinandersetzungen zwischen TeilnehmerInnen und Kurden. Am Hauptbahnhof sei der Zugverkehr am Abend kurzzeitig unterbrochen worden. 300 KurdInnen hätten sich zuvor parallel am Steindamm im Stadtteil St. Georg versammelt, um gegen den Aufzug der türkischen Nationalisten zu protestieren. Die Polizei sei mit drei Hundertschaften vor Ort gewesen, habe dann aber weitere Einheiten der Bereitschaftspolizei alarmiert. Sie habe Schlagstöcke und Reizgas eingesetzt, um einen Zusammenstoß zu verhindern.
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