Von Meide Wolt – Stuttgart. Studierende der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste (ABK) Stuttgart haben am Montag, 16. Januar, ihre KommilitonInnen mit Eingangskontrollen überrascht, um auf die rassistisch motivierten Studiengebühren für ausländische Studierende aufmerksam zu machen. An der Akademie findet seit Montag eine Protestwoche gegen die geplante Einführung der Studiengebühren statt.
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Nur gegen das Vorzeigen eines Ausweises kamen am Montagmorgen die Studierenden der Akademie der Bildenden Künste (ABK) an den „Türstehern“ vorbei auf ihren Campus. Symbolisch für die Logik, die hinter den geplanten Studiengebühren liegt, wurden mit der Protestaktion unter dem Label „study for fee“ den KommilitonInnen direkt am Eingang zum Campus der Zutritt erschwert. „Die wollten meinen Ausweis sehen, und weil ich einen deutschen Namen hatte, durfte ich durch“, erzählt eine Studierende schief schmunzelnd, als sie später am Tag an einem Protestworkshop gegen die Studiengebühren teilnimmt.
Hochschulzugang nach Herkunft
Was hier noch symbolisch sogenanntes „racial profiling“ war, könnte nach den Vorstellungen der Landesregierung in Baden-Württemberg bald tatsächliche Praxis deutscher Bildungspolitik werden. Studiengebühren soll es zunächst nur in Baden-Württemberg und nur für Studierende aus dem Nicht-EU-Ausland geben, ebenso für Studierende eines Zweitstudiengangs. Kritiker befürchten jedoch, dass damit versucht wird, in Zukunft die Einführung allgemeiner Studiengebühren in ganz Deutschland durchzusetzen.
Protestwoche gegen Studiengebühren
Nachdem am Freitag, 13. Januar, eine Kundgebung und Demonstration gegen die Studiengebühren in Stuttgart stattgefunden hatte (wir berichteten), knüpften die Studierenden der ABK mit einer Protestwoche an der Akademie an. In einem Workshop am Montag wurden kurze Clips und Installationen für den Protest gegen die Studiengebühren entworfen und am Hauptgebäude angebracht.
Das weitere Programm an der Akademie der Bildenden Künste, Am Weißenhof 1 in Stuttgart:
Dienstag 17. Januar
Dein Brieffreund der Abgeordnete/ NB2 Foyer/ ab 10 Uhr/
Satire-Videodreh/ NB2 Foyer/ ab 11 Uhr/
Diskussionsrunde/ Aktionsraum/ ab 14 Uhr/
Montagskino („Pride“)/ Aktionsraum/ ab 17 Uhr/
Mittwoch 18.01
Striptease for Study Fees — Aktzeichnen/
Aktsaal (400) Altbau/ 14 bis 15 Uhr/
AKafee mit Lesungen und Open Stage/ Aktionsraum/ ab 15 Uhr/
Themenabend mit Vortrag, Tanz und Musik/
Vortragssaal NB2/ ab 19 Uhr
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