Stuttgart. Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg hat einen offenen Brief „Wir Ehrenamtliche fordern: Kein Rollback in der Flüchtlingspolitik!“ an alle baden-württembergischen Bundestagsabgeordneten von CDU und SPD verschickt. Er ist an die neue Bundesregierung gerichtet und von 5400 Engagierten und über 40 Initiativen unterzeichnet. Sie finden viele Punkte des aktuellen Koalitionsvertrags ernüchternd und haben Angst, dass ihre Arbeit durch politische Entscheidungen weiter erschwert wird .
Ehrenamtliche FlüchtlingshelferInnen aus Baden-Württemberg hatten schon vor längerer Zeit einen offenen Brief verfasst. In diesem Brief, der von 40 Initiativen und zahlreichen Einzelpersonen unterzeichnet wurde, stellten sie 13 konkrete Forderungen an die TeilnehmerInnen der Koalitionsverhandlungen. Die Forderungen reichten von der Wiedereinsetzung des Familiennachzugs über bessere Integrationsmaßnahmen bis zu einer Politik, die konsequent Fluchtursachen bekämpft.
„Mit Bestürzung“ hätten viele der Unterzeichner die asyl- und flüchtlingspolitischen Ideen im Koalitionsvertrag zu Kenntnis genommen, heißt es nun in einer Mitteilung des Landesflüchtlingsrats. Sie appellierten daher noch einmal an die baden-württembergischen BundespolitikerInnen, sich für ihre Interessen einzusetzen: „Wir fordern eine Asylpolitik, die nicht gegen Menschen, sondern für sie da ist, eine Asylpolitik, die wir Hunderttausende von Engagierten mitbestimmen, die sich orientiert an Menschlichkeit, am Hin- und nicht Wegschauen, an den Werten, die uns alle verbinden in einem demokratischen Land“, heißt es in dem offenen Brief.
Die dazugehörige Online-Petition, die man auch weiterhin unterschreiben kann, wurde bisher von 5400 Menschen unterzeichnet und zeigt, dass viele mit der aktuellen Asyl- und Flüchtlingspolitik nicht einverstanden sind. „Es ist beschämend, dass die Politik gerade den Menschen die sich jeden Tag ehrenamtlich für eine gelungene Integration engagieren immer wieder neue Steine in den Weg legt“, so Julian Staiger vom Flüchtlingsrat Baden-Württemberg.
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