Berlin/Hitzacker. Mitglieder der Gruppe „hupphupphurra“ haben am Freitag, 25. Mai, ein Adbusting vor der niedersächsischen Landesvertretung im Bund in Berlin angebracht. Damit reagierten sie nach eigenen Angaben auf die krasse Polizeigewalt, welche Demonstrierende letzte Woche in Hitzacker erfuhren, als sie einen im Wendland berüchtigten Staatschützer outeten.
Im Zentrum der beiden Plakate prangt groß das niedersächsische Wappen, das so manipuliert ist, dass der Schimmel brutal einen Bürger niederreitet. Darunter stehen die Hashtags #rak #hitzacker und #hupphupphurra, unter denen sich weitere Informationen zu den Hintergründen finden lassen. Auf dem ersten der beiden Plakate heißt es: „Niedersachsen. Klar glauben wir unserer Polizei alles.” und auf dem zweiten steht: “Niedersachsen. Klar gibt‘s bei uns Schläge.“
Rosa von der Gruppe hupphupphurra sagt: „Die Niedersächsische Polizei schlägt brutal Leute zusammen, die sich vom Staatsschützer H. keine persönlichen Beleidigungen und Bedrohungen bieten lassen und Niedersachsens Politiker stellen sich noch hinter ihre Prügelbande. Wir haben uns gedacht: Wenn das offizielle Politik ist, können wir es auch ganz offiziell vor der niedersächsischen Landesvertretung verkünden. Das spart denen Arbeit und sie können sich die Facebook-Posts beim nächsten Mal sparen und sich voll aufs Knüppeln konzentrieren.“
Polizei reagiert „humorbefreit“
Die Gruppe „hupphupphurra“ führt weiter aus, nach dem Ende des Konzerts sei die Gruppe auf dem Heimweg von einer Hundertschaft der Polizei überfallen und ohne Ankündigung brutal zusammengeschlagen worden. Dabei habe sich der Staatsschützer H. durch besondere Brutalität hervor getan. Er sei als einziger Polizeibeamter bewusst unvermummt gewesen. Über Stunden seien die Personen festgehalten worden. Anschließend hätten sie einen Platzverweis erhalten. In einem dokumentierten Platzverweis soll es völlig „humorbefreit“ heißen: “Zudem skandierten Sie sogar in der polizeilichen Maßnahme ‘Hupp Hupp Hurra’ und heroisierten damit ihr Verhalten.”
Mit ihrer Aktion will die Gruppe nicht nur die Brutalität und Unverhältnismäßigkeit des Polizeieinsatzes kritisieren, sondern auch die Äußerungen des niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius, der in Kenntnis der Sachlage von einer „unfassbaren Grenzüberschreitung“ gesprochen habe und ein hartes Vorgehen fordere. Viele Medien hatten unmittelbar die Polizeimeldung übernommen und in ihrer Interpretation – vermutlich ohne weitere Recherche – noch verschärft, wodurch ein landesweiter Shitstorm gegen die Aktion ausgelöst worden war.
Was geschah in Hitzacker?
In Hitzacker hatten am Freitag, 18. Mai, etwa 60 Personen am Privathaus des Polizeibeamten H. YPG/YPJ Fahnen angebracht und in etwa 25 Meter Entfernung ein Straßenkonzert veranstaltet. Die Aktion sollte nach Angaben der Gruppe „hupphupphurra“ den im Staatsschutz tätigen Beamten H. veräppeln, sowie die NachbarInnen über sein „brutales Vorgehen gegen alle Linken im Landkreis“ aufklären.
Alle Fotos: indymedia
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