Von Wolfgang Weichert – Stuttgart. Wegen der Bauarbeiten für das Projekt Stuttgart21 können die S-Bahnen im Stuttgarter Hauptbahnhof nicht mehr über die sogenannte S-Bahnrampe in den Tiefbereich einfahren. Das hat Auswirkungen auf die Nutzer der S-Bahnen.
Einige S-Bahnen enden bereits in Stuttgart-Bad Cannstatt, die S60 fährt an den betroffenen
Wochenenden gar nicht. Die restlichen S-Bahnen enden oben im Kopfbahnhof.
Lediglich die Linien S2 und S3 fahren von und bis zum Tiefbahnhof der S-Bahnen.
Für die S-Bahnnutzer bedeutet das sehr lange Wege beim Umsteigen von einer S-Bahn in die
andere.
Für Leute mit Handicap, Kinderwagen etcetera gibt es im Kopfbahnhof nur einen einzigen Aufzug, mit
dem man barrierefrei vom Kopfbahnhof in die Klettpassage gelangen kann. Aufgrund der
verwirrenden Beschilderung und den Klebern auf dem Boden nutzen allerdings viele Leute, die kein
Handicap haben, den Aufzug ebenfalls, da die gelben Wegmarkierungen auf dem Boden dort
enden.
Da bekommt ein anderer Aufkleber der Bahn auf dem Boden im Kopfbahnhof schon irgendwie eine
andere Bedeutung, als von den Werbern geplant war. Auf dem Aufkleber, der zwar für die Jobs bei
der Bahn werben soll, steht: „Willkommen beim Abwechslungsgeber DB“.
Bei der Ankunft einer S-Bahn im Kopfbahnhof gleichen die Menschenmassen einer Völkerwanderung durch den Hauptbahnhof. Das Ganze wiederholt sich an den nächsten Wochenenden noch drei Mal. Am 27. Februar sollen die Bauarbeiten an den Wochenenden dann abgeschlossen sein. Wie sagte doch Hartmut Mehdorn im Jahr 2008, damals Bahn-Chef: „Man muss schon ständig den Kopf in den Gully stecken, um sich nachhaltig von den Bauarbeiten in der Ruhe stören zu lassen.“
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