2.000 Beschäftigte der vier Universitätskliniken Freiburg, Heidelberg,
Tübingen und Ulm sind heute dem Warnstreikaufruf von ver.di gefolgt und
haben jeweils für mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt. An allen vier
Standorten fanden Kundgebungen statt. Die hohe Beteiligung ist das erwartet
klare Signal an die Arbeitgeber, nächste Woche ein „anständiges Angebot“
vorzulegen.
Günter Busch, ver.di Verhandlungsführer, sagte heute Mittag in Heidelberg
vor 800 Streikenden: „Die Erwartungen an einen Abschluss sind zu recht hoch.
Entweder sie werden erfüllt oder der Druck muss weiter erhöht werden.“
In den betroffenen Kliniken kam es zu Einschränkungen der
Krankenhausleistungen. An allen Standorten gab es Verzögerungen bei
Operationen, Ambulanzen und Aufnahmen sowie bei den Funktionsdiensten wie
Labor oder Radiologie.
In Tübingen streikten über 300 Beschäftigte. In Freiburg waren es insgesamt
650 und an der kleinsten Uniklinik in Ulm über 200 Beschäftigte im Streik.
ver.di fordert eine Lohnerhöhung um einen Sockelbetrag von 120 Euro und
zusätzlich drei Prozent. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.
Für alle Beschäftigen einschließlich der Auszubildenden soll es einheitlich
30 Tage Jahresurlaub geben.
Für die Auszubildenden fordert die Jugendtarifkommission 90 Euro Festbetrag
pro Monat. Außerdem sollen alle Auszubildenden übernommen werden. Für die
Gewerkschaftsmitglieder will ver.di zusätzlich einen weiteren freien Tag
erreichen.
ver.di hat seit dem Austritt der Arbeitgeber aus der Tarifgemeinschaft der
Länder vor zehn Jahren eine gute Bezahlung für die rund 25.000 Beschäftigten
erreicht. Seitdem versuchen die Arbeitgeber das Tarifniveau abzusenken. In
der ersten Verhandlungsrunde am 1. April legten die Arbeitgeber kein Angebot
vor.
ver.di verhandelt die Tarifverträge direkt mit den Unikliniken in
Baden-Württemberg für rund 25.000 Beschäftigte. Die Ärzte fallen als
Landesbeschäftigte unter die Tarifbestimmungen des Landes.
Die zweite Verhandlungsrunde ist am 15. April in Stuttgart. Die
Tarifverträge sind zum 31. März 2014 gekündigt worden, damit endete auch die
Friedenspflicht.
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