Es ist Freitag, 25. April, gegen 16.30 Uhr. In Freiburg schirmen hunderte Polizisten einen Teil der Humboldtstraße ab, um den Auftaktpunkt einer Prozession der Piusbrüder mit weniger als 100 TeilnehmerInnen vor etwa 200 GegendemonstrantInnen zu schützen.
Die Einsatzkräfte der Polizei sind deutlich mehr als im letzten Jahr, die Anhänger der Piusbrüder deutlich weniger und die GegendemonstrantInnen ebenfalls. Der Ort ist nicht zufällig gewählt: Am Sammelpunkt befand sich bis vor etwa einem Jahr das Büro von ProFamilia in Freiburg.
Pünktlich um 17 Uhr ergießt sich ein Gemisch aus Kirchenliedern und Gebeten aus den Megafonen der Homophoben. Die Tonqualität erinnert an eine Zeit, aus der die Ansichten der hier Versammelten zu stammen scheinen. Zeitgleich brandet von der Kaiser-Joseph-Straße her eine Lärmwelle aus Trillerpfeifen und Sprechchören durch die Straßen.
Gegen 17.20 Uhr beginnen Beamte der BFE, die GegendemonstrantInnen in die Gerberau abzudrängen. Etwa zwanzig Minuten später startet der Zug der Piusbrüder. Wobei nicht nur christliche Fundamentalisten durch die Straßen laufen. Eine erste Reihe wird von GegendemonstrantInnen gebildet. Ihnen folgen mehrere Reihen von PolizistInnen. Sie treten den vor ihnen Gehenden immer wieder von hinten in die Beine oder schubsen sie.
Aus dem Lautsprecherwagen der Polizei kommen immer wieder Ansagen, die Personen in der ersten Reihe seien namentlich bekannt und verstießen gegen das Gesetz. Hinter den Reihen der Polizei folgt der Block der Piusbrüder. Sie laufen in einem Spalier von GegenaktivistInnen und werden meistens übertönt.
Passanten, die das Spektakel vom Straßenrand aus verfolgen, zeigen sich sichtlich amüsiert. Die Schlusskundgebung der Piusbrüder am Kartoffelmarkt wird von einigen AktivistInnen gestört. Die Polizei stellte ihre Personalien fest und fotografierte sie ab.
Alles in allem verlief der Tag in Freiburg friedlich.
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