Stuttgart. Die Rechte Allianz um die Gegner des neuen baden-württembergischen Bildungsplans ruft zum fünften Mal zu Protesten auf. Die so genannte „Demo für alle“, zu der überregional mobilisiert wird, soll am Sonntag, 19. Oktober 2014, um 14 Uhr auf dem Stuttgarter Schillerplatz beginnen.
„Wir demonstrieren für Ehe und Familie, für das Elternrecht auf Erziehung, gegen Gender-Ideologie, schamverletzende Unterrichtsinhalte und gegen die Anmaßungen familienfeindlicher Lobbys“, heißt es in dem Aufruf nach Stuttgart. Es sei „von großer Bedeutung“, dass sich dort „eine wirklich eindrucksvolle Anzahl von Bürgern“ versammelt. „Hervorragender Polizeischutz“ sei garantiert. Bei der letzten „Demo für alle“ hätten „900 (!) Polizisten“ die Teilnehmer von Gegendemonstranten abgeschirmt. Die sehen sich seither erheblichen Kriminalisierungsversuchen der Ermittlungsbehörden ausgesetzt.
Die Resonanz auf die vier bisherigen Demo-Aufrufe der rückwärtsgewandten Allianz dürfte mit maximal 1000 Teilnehmern jedoch kaum ihren Vorstellungen entsprochen haben – obwohl sie mit rosa und blauen T-Shirts und Luftballons eine Art Markenzeichen zu schaffen versuchte und auch nicht davor zurückschreckte, Kinder für ihre Ziele zu instrumentalisieren. Sie wendet sich gegen Schulaufklärung über sexuelle Vielfalt und setzt in ihrem Kampf gegen die Pläne der grün-roten Landesregierung „Homosexualität stets mit Kindesmissbrauch gleich“, schreibt das Magazin „queer.de„.Zu dem Aktionsbündnis gehören „queer.de“ zufolge neben christlich-fundamentalistischen Gruppen und Einzelpersonen wie Gabriele Kuby auch der Evangelische Arbeitskreis mehrerer CDU-Kreisverbände. Bei den Veranstaltungen im Februar, März, April und Juni sprach auch der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende Karl-Christian Hausmann. Auch die FDP-Fraktion im baden-württembergischen Landtag unterstützte die stets von einem Trupp schwarz gekleideter Security-Leute begleitete homophobe Veranstaltung, ebenso die AfD. Mitglieder und Parteiabzeichen weiter rechts stehender Gruppierungen wurden ebenfalls gesichtet.
Hauptorganisator der Demos ist „queer.de“ zufolge inzwischen die „Initiative Familienschutz“ unter Hedwig von Beverfoerde. Der
Verein gehöre zum Think-Tank- und Webseitenimperium der Familie von Storch. Beatrix von Storch ist Europaabgeordnete der AfD.
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Kessel vor der Alten Kanzlei (29. Juni 2014)
Robby meint
Es ist eine Schweinerei, dass diesen fanatischen rechten bzw. religiotischen Homo-Hassern immer wieder ein so großes Forum für ihre Schwulen-Hetze geboten wird. Daher mein Aufruf an alle: Kommt zum Gegenprotest um 14.00 Uhr am Schlossplatz!
LGBTI-Rechte sind Menschen-Rechte! Niemand hat ein Recht, uns LGBTIs permanent zu diskriminieren, zu schikanieren und wie Menschen zweiter Klasse zu behandeln!