Karlsruhe. Die rechte Gruppierung „Karlsruhe wehrt sich“ versuchte am Samstag, 5. März, rassistische Hetze auf die Straße zu tragen. Rund 100 GegendemonstrantInnen gelang es, die Kundgebung in unmittelbarer Nähe zum Bundesverfassungsgericht zu stören. Die Polizei verhielt sich verhältnismäßig repressiv gegen AntifaschistInnen. Zunächst sah es so aus, als hätte es sich um die vorläufig letzte angemeldete Kundgebungen der bekannten, rassistischen Gruppierungen gehandelt, die Karlsruhe in den letzten Monaten terrorisiert haben. Doch inzwischen riefen sie für Freitag, 8. April, zu einem weiteren Aufmarsch auf. Dagegen formiert sich breiter Protest.
Der Gegenprotest begann am 5. März um 12 Uhr mit einer Mahnwache und anschließender Kundgebung. Rund 400 Personen, unter ihnen Vertreterinnen verschiedener Parteien und Organisationen, nahmen teil. Abschluss der Kundgebung war eine Rede des Karlsruher Oberbürgermeisters Frank Mentrup, der von „wehrhafter Demokratie“ sprach.
Während gegen 14 Uhr der Aufbau der Rechten begann, verließen immer mehr Menschen die Gegenkundgebung, sodass zu Beginn der rassistischen Veranstaltung nur noch rund 100 engagierte GegendemonstrantInnen übrig waren. Sie ließen sich aber nicht beirren und lärmten und tönten mit Sprechchören, Pfeifen und Tröten entlang der Trenngitter.
AntifaschistInnen an der Demoroute der Rechten postiert
Nachdem diverse Redner Hetze und Verschwörungstheorien unter ihre Anhänger gebracht hatten, begann der Marsch der Rechten durch die Karlsruher Innenstadt. Im Vorfeld hatten sich einige Kleingruppen von AntifaschistInnen entlang der Route verteilt, um möglichst großflächig präsent zu sein. Die restlichen Gegendemonstranten liefen dem rechten Demozug hinterher, wurden dabei aber immer wieder rabiat von der Polizei gestoppt. Der gesamte Aufzug sorgte bei vielen Passanten jedoch nur für Kopfschütteln. Ansonsten verlief die Demo ohne Zwischenfälle.
Zurück auf dem Stephansplatz folgten noch einige Redebeiträge der Rassisten. Danach löste sich die Versammlung auf, und die Polizei sorgte für den sicheren Heimweg der Rechten.
Polizei mit unverhältnismäßigem Vorgehen präsent
Bereits von Beginn an zeigte sich die Polizei an diesem Tag sehr unkooperativ und repressiv. So wurde einigen AntifaschistInnen vorgeworfen, sie würden ihr Transparent zur Vermummung tragen, obwohl sie es wie bei jeglichen anderen Demos zuvor gehalten hatten. Um den Vorwurf zu verschärfen, ließ die Polizeiführung daraufhin eine ganze BFE-Einheit einige Meter entfernt aufmarschieren.
Zum Ende der Demonstration gingen die Beamten auch zunehmend gewalttätiger vor, was sich durch Festhalten und Stoßen von Gegendemonstranten bemerkbar machte. Auch wurden Personen von ihren Fahrrädern geschubst. Den Höhepunkt bildete die Festnahme eines jungen Mannes, der außerhalb jeglicher Versammlungen wegen angeblicher Vermummung festgenommen wurde.
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