Von Malte Dörge – Hamburg. Die Revolutionäre 1. Mai-Demonstration in Hamburg startete dieses Jahr unter dem Motto „Klasse gegen Klasse“ am Bahnhof Altona. Schon im Vorfeld der Demo gab es massive Kontrollen der Bundespolizei auf dem Bahnhofsgelände. Es wurde jeder kontrolliert, der in der Wahrnehmung der Beamten verdächtig aussah. Am späteren Abend gab es Auseinandersetzungen. Es wurden 44 Personen verletzt – davon acht schwer.
Gegen 18.20 Uhr zog die Demonstration mit gut 1800 TeilnehmerInnen los. Nach kurzer Zeit wurde sie durch massive Polizeikräfte und zwei Wasserwerfer in der Max-Brauer-Allee gestoppt. Als Grund hierfür wurde das Zünden von Pyrotechnik genannt.
Polizei verzichtet auf Spalier
Nach zähen Verhandlungen zwischen dem Einsatzleiter, der die Demonstration ab diesem Zeitpunkt nur noch mit einem Polizeispalier weiter die angemeldete Strecke entlang laufen lassen wollte, und dem Anmelder konnten die TeilnehmerInnen nach gut einer halben Stunde ohne Spalier weiterlaufen.
In der Fruchtallee wurde erneut Pyrotechnik entzündet, so dass die Polizei sich wiederum veranlasst sah, den Aufmarsch zu stoppen. Als Reaktion ging ein Hagel von Flaschen und Böllern auf die Beamten nieder. Sie antworteten mit dem Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock. Auch zwei Wasserwerfer und die Reiterstaffel waren im Einsatz.
Katz- und Maus-Spiel auf dem Schulterblatt
Die Einsatzleitung der Polizei erklärte die Demonstration für beendet und drückte die DemonstrantInnen mit einen massiven Aufgebot in Richtung Schanze. Es gab am Rande immer wieder Szenen, bei denen sich Demonstranten und Polizisten kleinere Scharmützel lieferten.
Am späteren Abend begann auf dem Schulterblatt das übliche Katz- und Maus-Spiel: Flaschen und Böller auf die Polizei; Knüppel und Pfeffer auf die Demonstranten. Während eines dieser Scharmützel wurde ein Demonstrant schwer verletzt. Es dauerte eine ganze Zeit, bis er von Demosanitätern behandelt werden konnte. Insgesamt wurden an dem Abend 34 Personen verletzt – vier von ihnen schwer.
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