Stuttgart. Das Stuttgarter Universitätsbauamt hat die VVN-BdA und die Bildhauer Joachim Sauter und Herbert Göser darüber informiert, dass der vor kurzem erneut beschmierte Gedenkstein für Lilo Herrmann wieder gesäubert wurde. Die Widerstandskämpferin, die eine Zeitlang in Stuttgart studierte, war 1938 von den Nazis ermordet worden. Der Gedenkstein war erst am 20. Juni wieder eingeweiht und kurz danach erneut geschändet worden (siehe „Entsetzen über erneute Schändung„).
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Die bei der Restaurierung aufgetragene Graffiti-Schutzbeschichtung hat sich offenbar ausgezahlt. Lilo Herrmann, Studentin der technischen Hochschule Stuttgart, kämpfte als junge Mutter mutig gegen die Nazis. Sie wurde im Dezember 1935 verhaftet und 1937 vom “Volksgerichtshof” zum Tod verurteilt. Forderungen der VVN-BdA, der Studierendenschaft und des Personalrats, Lilo Herrmann zu ehren, wurden von der Uni-Leitung lange Jahre abgewiesen.
So stellte der Stadtjugendring 1988 in einer Nacht- und Nebelaktion einen Gedenkstein für sie auf städtischem Boden auf – genau an der Grenze zum Unigelände. Er wurde seither von der Stadt gegen den Willen der Uni geduldet. Im März 2016 wurde er zum zweiten Mal mit einem Hakenkreuz besudelt. Nun erstattete die Universität Anzeige und beteiligte sich an den Kosten der sehr teuren Restaurierung und der von der VVN-BdA gestalteten Wiedereinweihungsfeier.
Dort sprachen Vertreterinnen des Personalrats, der Studierendenvertretung, Gewerkschaften, DKP und des Linken Zentrums Lilo Herrmann. Sie alle hatten dazu beigetragen, dass der Gedenkstein – schöner denn zuvor – auch in Zukunft an eine mutige Frau erinnert. Kurze Zeit später wurde der Stein erneut beschmiert und jetzt im Auftrag der Uni wieder gesäubert.
Lothar Letsche vom Landesvorstand dankte im Namen der VVN-BdA allen, die zum Gelingen der Wiedereinweihung beigetragen haben. Es sei hoch einzuschätzen, dass der Gedenkort an die Naziverfolgung heute auch von der Uni-Leitung mit getragen wird. Bei der VVN-BdA sind die Reden nachzulesen, die bei der Wiedereinweihungsfeier gehalten wurden.
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