Für ein menschliches Dreyeckland

Von František Matouš – Müllheim. Traditionell gab es am Ostermontag im südbadischen Müllheim einen Ostermarsch für den Weltfrieden und eine soziale und gerechte Gesellschaft. Der Friedensrat Markgräflerland rief unterstützt vom örtlichen DGB zu ihm auf, und viele Friedensfreundinnen und -freunde kamen. Nach Veranstalterangaben beteiligten sich 500 Menschen – so viele wie noch nie zuvor.

Am Versammlungort vor der Robert-Schuman Kaserne sprachen die Rednerinnen und Redner die besondere Rolle Müllheims für die Friedensbewegung an. Hier ist nämlich die Deutsch-Französische Brigade stationiert, eine der schnellen Eingreiftruppen der EU und der NATO, ausgerichtet auf kriegerische Intervention überall auf der Welt. Nach Einsätzen in Afghanistan soll die Brigade nun auch in Mali aktiv werden – und dies gilt es aus Sicht der Friedensbewegung zu verhindern.

Nachdem mehrere Reden gehalten und Friedenslieder gesungen waren, setzte sich der lange Zug der FriedensdemonstrantInnen in Bewegung. Er zog unter musikalischer Begleitung und mit Parolen wie „Frieden schaffen ohne Waffen“ und „Wir pfeifen auf eure Kriege“ zum Marktplatz, wo die Teilnehmenden von der Kapelle des Roma Büro Freiburg begrüßt wurden.

Hier fand auch die Abschlusskundgebung statt mit Redebeiträgen von Uli Rodewald, einem der OrganisatorInnen des Ostermarsches und Mitbegründer des Friedensrats Markgräflerland. Er bedankte sich bei allen Teilnehmenden für die große Unterstützung.

: Uli Rodewald

: Anne-Katrin Vetter

Anne-Katrin Vetter vom Friedensrat Markgräflerland sprach über die besonders furchtbare Situation der Kinder in den Kriegsgebieten auf der ganzen Welt. Und Ernst-Udo Kaufmann, der 1945 aus der Nazi-Wehrmacht desertierte, berichtete als Zeitzeuge über seine Erfahrungen damals und heute. Sein Fazit: „Nie wieder Krieg!“

Mit gemeinsamem Singen von Liedern Hannes Waders mit musikalischer Begleitung von Felix Hempel auf dem Fagott wurde die Veranstaltung offiziell abgeschlossen. Doch viele blieben, um noch Erfahrungen und Kontakte auszutauschen und weitere Aktionen zu besprechen.