Von Alfred Denzinger – Stuttgart. Tausende Menschen protestierten am Freitag, 14. September, gegen den homo- und transfeindlichen „Bus der Meinungsfreiheit“ der „Demo für alle“. Auf dem Karlsplatz versammelten sich 2500 Menschen mit einer klaren Botschaft: „Gemeinsam Vielfalt leben.“ Auf dem Marktplatz versammelten sich zeitweise bis zu 1000 Protestierende in unmittelbarer Nähe zum Hetz-Bus, der unter starkem Polizeischutz stand. Die breite Ablehnung blies der kleinen Anhängerschaft von Hedwig von Beverfoerde bei ihrer Kundgebung buchstäblich ins Gesicht. Die Hamburger Gitter und die Abschirmung durch Polizeibeamte isolierten den Kundgebungsbereich der Homo-Gegner völlig. Die protestierende Menge hat ihr Ziel erreicht. Die total verlorene Gruppe von Rechten erzielte keinerlei Außenwirkung. Die gewünschten Gespräche mit Passanten fanden nicht statt. Ihre Redebeiträge gingen im Protest aus Sirenen, Trillerpfeifen und Parolen komplett unter.
- Ankunft des Hetz-Busses
- Der Protest wuchs stetig an
- Klare Botschaften
Die ursprünglich im Umfeld der AfD-Politikerin Beatrix von Storch entstandene „Demo für alle“ richtete sich zunächst gegen Schulaufklärung über Homo- und Transsexualität. Inzwischen kämpft sie gegen jeden Bereich einer bunten, offenen Gesellschaft und LGBTTIQ (Lesbian Gay Bi Trans Transgender Intersexuell Queer)-Rechte an. Die Bewegung tourte die letzten Tage mit einem großen orangefarbenen Bus und ausgrenzenden Motiven gegen die Ehe für alle, gegen Regenbogenfamilien und gegen Transpersonen durch Deutschland.
- Muhterem Aras, Landtagspräsidentin (links) und Brigitte Lösch, MdL Die Grünen (zweite von rechts)
- Breiter Protest auf dem Karlsplatz
- OB Fritz Kuhn (Die Grünen)
Beverfoerde ohne Außenwirkung
Der Bus machte bisher in sieben Städten halt: in Regensburg, Dresden, Berlin, Fulda, Köln, Wiesbaden und Stuttgart. Wo auch immer von Beverfoerde und ihre AnhängerInnen auftauchten, stellten sich viele Menschen der christlich-fundamentalistischen Bewegung entgegen. Am 15. September soll noch München angesteuert werden.
Beverfoerde mit masochistischer Ader?
Trotz des anhaltenden Protests der Demonstrierenden entschloss sich von Beverfoerde, den angemeldeten Zeitraum voll auszukosten. Ihre Anhängerschaft zeigte sich unter dem ständigen Protest weniger standhaft. Von in der Spitze rund 80 Teilnehmern gaben nach rund zwei Stunden 40 Demo-für-alle-Fans sichtlich genervt auf. Eine halbe Stunde später rollte der Hass-Bus unter massivem Polizeischutz vom Platz.
CDU demonstriert gegen CDU?
Dabei war auch der stellvertretende Vorsitzende der CDU Stuttgart-Ost Karl-Christian Hausmann. Der CDU-Politiker ist nicht zum ersten Mal an der Spitze der Akteure um die „Demo für alle“ aktiv (siehe hierzu auch „Neuer Protest gegen Demo für alle“, „Gegen rechte Hetze im Biedermanngewand„ und „„Demo für alle“-Tour war ein Flop„).
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Die CDU tanzte durch den Auftritt Hausmanns auf beiden „Hochzeiten“. Sie war auch als Unterstützer beim Bündnis Vielfalt für alle verzeichnet.
Fiechtner, der ewige Provokateur
Auch mit dabei: Heinrich Fiechtner, parteiloser Politiker (früher AfD, davor auch Mitglied der CDU und FDP), Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg und Stadtrat in Stuttgart. Er zeigte sich in gewohnter Manier und provozierte bei jeder Gelegenheit DemonstrantInnen und Journalisten. Seine plumpen Provokationsversuche blieben allerdings ohne jeden Erfolg.
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- … bei jeder Gelegenheit.
- BN-Redakteur amüsiert sich.
Auf dem Marktplatz waren auch Vertreter der AfD-Landtagsfraktion, die sich unter die Menge am „Bus der Meinungsfreiheit“ mischten: Carola Wolle und Daniel Rottmann.
Breite Front gegen Rechts
Mit Bühne, Musik, Reden und Statements von Zivilgesellschaft und Politik zeigte man auf dem Karlsplatz, dass rechte Hetze in Stuttgart nicht erwünscht ist. Im Aufruf zur Kundgebung hieß es: „Wir wollen eine offene, freie, respektvolle und aufgeklärte Gesellschaft! Stuttgart stellt sich gemeinsam gegen rechts!“
Unter anderem sprachen auf dem Karlsplatz Oberbürgermeister Fritz Kuhn, VertreterInnen der Parteien, sowie viele VertreterInnen von Organisationen wie DGB, Türkische Gemeinde Baden-Württemberg, CSD Stuttgart, VVN-BdA, Stuttgart gegen Rechts und viele mehr. Aber auch KünstlerInnen wie Choreograph und Tänzer Eric Gauthier, das Orchester der Kulturen und Hip-Hopper Kwadi waren auf der Bühne und zeigten, dass sie für Respekt und Vielfalt einstehen und Haltung zeigen.
- Peter Grohmann, Die AnStifter
- Janka Kluge, VVN-BdA
- Laura Halding-Hoppenheit, Die Linke
Zu den Protesten gegen die christlich fundamentalistische Bewegung hatten das Bündnis Vielfalt für Alle, Stuttgart gegen Rechts und No Pegida Stuttgart aufgerufen.
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