Von unseren ReporterInnen – Karlsruhe-Durlach. Trotz beständigen Regens und niedriger Temperaturen versammelten sich am Freitagabend, 1. Februar, um die 500 Personen vor der zentralen Karlsburg, um gegen eine Veranstaltung der AfD zu demonstrieren, zu der auch die Vorsitzende der rechtspopulistischen und nationalkonservativen Partei Alice Weidel angekündigt war.
Bereits zu Beginn der Kundgebung zeichnete sich ab, dass es ein schwerer Tag für die Rechtspopulisten werden sollte. Mehrere hundert Personen hatten sich bereits rund um den Eingang zum Veranstaltungsort der AfD positioniert. Ausgestattet mit Plakaten, Fahnen und Trillerpfeifen machten die DemonstrantInnen klar, dass die Rechten nicht willkommen waren.
Zum Protest gegen die AfD waren neben vielen jungen AntifaschistInnen auch einige EinwohnerInnen des Karlsruher Stadtteils Durlach erschienen. Während die meisten Anhänger der AfD versuchten, an den Seiten an der Gegenkundgebung vorbeizukommen, „verliefen“ sich auch immer wieder Rechte inmitten der Gegendemonstranten, sodass es zu mehreren kurzen Rangeleien kam und die Polizei eingreifen musste.
Ein Eindringen der AfDler in die Reihen der Protestierenden wurde jedoch von den Polizeibeamten toleriert. Jedes Mal, wenn sich wieder eine Gruppe Rechter den Weg zur Tür der AfD-Veranstaltung gebahnt hatte, wurden diese mit massivem Lärm und Sprechchören begrüßt. Mit Hilfe heller Taschenlampen wurde zudem unterbunden, dass die Rechten ungehindert die GegendemonstrantInnen filmen und fotografieren konnten.
Kurz vor Beginn der eigentlichen Veranstaltung der AfD schlossen sich die Türen wegen Überfüllung des Saales. Eine ganze Reihe Rechter, die danach noch ankamen, wurden wieder weggeschickt und mussten ihren Heimweg unter Gelächter der AntifaschistInnen antreten. Ein älterer Herr war darüber offenbar derart außer sich, dass er sich mit einigen Polizisten anlegte und kurz darauf zur Feststellung seiner Personalien abgeführt wurde.
Mit Beginn der rechtspopulistischen Veranstaltung mit Alice Weidel starteten auch draußen die Redebeiträge der GegendemonstrantInnen. VertreterInnen verschiedener Gruppen und Organisationen sprachen über die Bedeutung des Gegenprotestes und darüber, dass man bei diesem nicht nachlassen dürfe. Auch der Karlsruher Bundestagsabgeordnete der Linken Michel Brandt hielt eine Rede. In ihr legte er unter anderem die Positionen und Ansichten des Karlsruher Abgeordneten der AfD Marc Bernhard offen.
Viele AntifaschistInnen zeigten sich davon entsetzt. Kurz darauf formierten sich die Gegendemonstranten zu einem Demonstrationszug, um gemeinsam zum Bahnhof zu ziehen. Die immer noch über 300 Personen umfassende Demonstration verlief über die Haupteinkaufsstraße Durlachs und erregte so eine Menge Aufmerksamkeit. Ohne weitere Vorkommnisse löste sich die Versammlung dann einige Minuten später am Bahnhof auf.
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