Von Wolfgang Weichert – Stuttgart. Erst 300, dann 700, dann 1200 und jetzt 800 Teilnehmer bei den Stuttgarter Pro-Diesel-Demos: Zeigte der Trend zunächst nach oben, ging die Teilnehmerzahl bei der 4. Pro-Diesel-Demo am Samstag, 2. Februar, schon wieder nach unten. War es nur ein kurzes Aufflackern der Protestbewegung? Oder ist es nur ein kurzes Schwächeln? Das dürfte sich schon am Samstag, 9. Februar, zeigen. Da rufen CDU, Freie Wähler und die FDP zur nächsten Pro-Diesel-Demo in Stuttgart auf.
Beginn ist um 14 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Laut „Stuttgarter Zeitung“ drängen allein neun Parlamentarier aufs Podium – darunter der CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Kaufmann und der FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke.
„Nur“ noch 800 Teilnehmer versammelten sich nach Angaben der Polizei am 2. Februar bei der 4. Pro-Diesel-Demo von Joannis Sakkaros am Neckartor. Die Forderungen sind seit der ersten Demonstration immer dieselben: kein Dieselfahrverbot, Änderung der Richtwerte, Änderung von der Position der Messstation.
Und wieder betonte Ioannis Sakkaros, dass es sich um eine parteilose Demonstration handle. Da wirkt es dennoch skurril an, wenn Anwohner am Demonstrationsort ein Banner mit „Fuck AFD“ aus dem Fenster hängen und der Organisator aufruft, man möge dieses Banner entfernen, da dies
eine „unpolitische Veranstaltung“ sei.
Die Leute, die dieses Banner aufhängten, waren Anwohner und keine Teilnehmer dieser Demonstration. Sie kamen der Aufforderung, das Banner zu entfernen, nicht nach. Das sorgte für etwas Verwirrung bei den Demo-Organisatoren. Mit etwas Verzögerung kamen dann die weiteren Redebeiträge. Das Banner blieb.
Zwar zeigten die Demoteilnehmer keine politischen Plakate und Banner, dennoch waren bekannte Gesichter unter anderem aus dem Lager der AfD vor Ort. Die Partei hatte am Vormittag selbst zu einer Pro-Diesel-Demo aufgerufen – allerdings mit mäßigem Erfolg (siehe Polizeikessel vereitelt Mahnwache). Der Aufruf eines Redners, dass man mit seinem Diesel in die Stadt fahren soll – wofür man vorher eine Ausnahmegenehmigung beantragen muss – wurde genauso bejubelt wie die Forderungen „Grüne weg“ und „Hermann (gemeint war Verkehrsminister Winfried Herman) weg“.
Für den 9. Februar rufen CDU, Freie Wähler und die FDP zur nächsten Pro-Diesel-Demo in Stuttgart auf.
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