Walldorf. AktivistInnen der Antifaschistischen Jugend Walldorf kamen am Freitagabend, 8. Mai, dem 75. Jahrestag der Befreiung vom Nazi-Regime, zu einer Gedenkaktion in der Astorstadt zusammen. Symbolisch benannten sie die Bahnhofsstraße in „Straße der Befreiung“ um.
Dazu hängten die AktivistInnen Schilder mit dem „neuen“ Namen auf und brachten an vielen Stellen am Rand der Straße Informationsblätter an. Letztere klärten über die Geschichte und Bedeutung des 8. Mai auf und erläuterten den Grund für die Aktion.
Mit einigen weiteren Schildern verwandelte sich die Bahnhofsstraße innerhalb kürzester Zeit in einen Ort des antifaschistischen Erinnerns. Diesen Erfolg habe auch der „angesichts des historischen Datums und der durchgeführten Aktion völlig unangemessene Einsatz der Polizei nicht trüben“ können, so die AktivistInnen. Die Beamten hätten es wohl als notwendig angesehen, genau ein Dreivierteljahrhundert nach der Niederschlagung der Nazi-Herrschaft Schilder aus Pappe, die zum Gedenken an die Befreiung vom Nazi-Regime aufriefen, von Laternenpfosten zu reißen.
Auch einige der Informationsblätter, mit denen die AktivistInnen unter anderem den alliierten BefreierInnen ihren Dank aussprachen, seien „dieser gänzlich überzogenen Aktion der Polizei“ zum Opfer gefallen.
„Wir kritisieren diese unverhältnismäßige polizeiliche Reaktion auf solch einen Akt des Erinnerns durch Walldorfer Jugendliche, gerade am 8. Mai, scharf“, heißt es in einer Erklärung der Antifaschistischen Jugend Walldorf. Dennoch blicke man positiv zurück auf den Abend: „Schließlich ist es uns gelungen, 75 Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht unser Gedenken an die Befreiung vom Nazi-Regime sichtbar und selbstbestimmt in Walldorf durchzuführen.“
Fotos: Antifaschistische Jugend Walldorf
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