Calw/Stuttgart. Der verteidigungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE Tobias Pflüger war am 30. März zu Besuch beim Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw. Unter anderem wurde über das Problem der Rechtsextremisten in den Reihen des KSK und über die Munitionsverluste gesprochen.
Pflüger berichtet: „Das KSK geht immer offener mit den eigenen Problemen um. Dennoch muss weiterhin darüber gesprochen werden, weshalb diese Eliteeinheit so attraktiv für Neonazis ist. Es muss ja Gründe geben, warum sich hier rechtsextreme Akteure über Jahre festsetzen konnten. Da sprechen wir von strukturellen Problemen, die eine solche Elitekampfeinheit mit sich bringt. Trotz der aktuell sichtbaren Bemühungen sehe ich nicht, dass sich das KSK reformieren lässt.
Auf Nachfrage hat der Kommandeur außerdem bestätigt, dass das KSK bislang noch keinen einzigen Einsatz zur Befreiung von Geiseln hatte. Nach außen hin wird dies jedoch oft als Hauptaufgabe des KSK dargestellt. Die tatsächlichen Tätigkeitsfelder des KSK liegen in anderen Bereichen.
Im Rahmen des Besuches kam es zu offenen Aussprachen sowohl mit der Führungsebene des KSK, als auch mit Soldatinnen und Soldaten mit verschiedensten Funktionen beim KSK. Insgesamt fühle ich mich darin bestätigt, dass wir eine solche Elitekampfeinheit nicht brauchen.“
Folge uns!