Von unserer Redaktion – Mannheim. Eigentlich wollte der Autor Alexander Glasner-Hummel am Dienstag, 28. November, im Bürgerhaus Neckarstadt-West aus dem Buch „Geflohen, Verboten, Ausgeschlossen. Wie die kurdische Diaspora in Deutschland mundtot gemacht wird“ lesen. Doch die Veranstaltung zur Situation der kurdischen Community wurde abgesagt – auf Druck des türkischen Generalkonsulats, teilt die Linke Mannheim mit.
„Hier zeigt sich eindrucksvoll, was die drei Autoren Alexander Glasner-Hummel, Kerem Schamberger und Monika Morres meinen, wenn sie von Repressionen gegen die kurdische Bewegung sprechen“, schreibt die Linke in ihrer Pressemitteilung. Die Betreiberin des Bürgerhauses habe „aus Sicherheitsgründen“ auf Druck des Generalkonsulats mit Hinweis auf einen Hashtag auf die verbotene PKK bei der Veranstaltungswerbung in den sozialen Medien die Raumvermietung für die Veranstaltung zurückgezogen. „Damit wird mal wieder eindrucksvoll belegt, wie es der türkische rechtsgerichtete Präsident Recep Tayyip Erdoğan immer wieder schafft, in Deutschland politischen Einfluss zu nehmen, insbesondere, wenn es um die Interessen der in der Türkei unterdrückten Kurdischen Volksgruppe geht“, kritisiert die Linke.
Während türkische Nationalisten und rechtsgerichtete Organisationen wie die Grauen Wölfe in Deutschland und „leider auch in Mannheim“ ungehindert ihre Propaganda verbreiten und Andersdenkende einschüchtern dürften, werde jede Darstellung kurdischer Kultur und Interessen unter Terrorismus-Generalverdacht gestellt.
„Wir fordern die Stadt Mannheim auf, mit einem klaren Bekenntnis zur Informations- und Versammlungsfreiheit die Vertretung des türkischen Staates in ihre Schranken zu weisen. Im Übrigen ist die Lesung von Glasner-Hummel keineswegs eine Veranstaltung, die sich für die PKK einsetzt, sondern für die Belange einer ganzen Volksgruppe mit eigener Kultur, Sprache und langer Geschichte“, erklärt Isabell Fuhrmann, Kreissprecherin der Mannheimer Linken.
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