Von Andreas Scheffel – Oberndorf. Etwa 100 FriedensaktivistInnen hielten am Samstag, 28. Februar, eine Kundgebung mit anschließender spontaner Demonstration gegen den Waffenhersteller Heckler und Koch in Oberndorf ab. Ihnen zufolge ist Deutschland nach den USA weltweit der zweitgrößte Exporteur von Pistolen, Maschinenpistolen oder Gewehren. Die Rüstungsfirma Heckler und Koch ist der führende deutsche Produzent für solche Kleinwaffen.
Eine Vielzahl von Organisationen hatten zu der Protestaktion in der Schwarzwälder Kleinstadt aufgerufen. Treffpunkt der Kundgebung war eine Freifläche gegenüber dem Parkplatz des Real-Marktes in Oberndorf.
Von den Transparenten der AktivistInnen ging eine klare Botschaft aus: „Stoppt den Waffenhandel“, „Ohne Waffen kein Krieg“ oder „Den Waffenexport stoppen! – Zivile Alternative entwickeln“.
Mehrere RednerInnen warfen der Rüstungsfirma Heckler & Koch vor, mit dem Tod von Menschen Profit zu erzielen. Die Bundesregierung müsse ein nachhaltiges Waffenexportverbot verhängen. Erst jüngst wurden in Mexico 43 Personen ermordet, sagte die Bundestagsabgeordnete der Linken Heike Hänsel.
Hänsel berichtete über ihre Erfahrungen bei einen Besuch in Mexico. Eigentlich dürfe es nach dem Rüstungsexportbericht der Bundesregierung keine Waffen (G-36-Gewehre) von Heckler und Koch in dem Bundesstaat Guerrero in Mexico geben. Mehrere Abgeordnete des Bundestages hätten hierzu Anfragen an die Bundesregierung gestellt. Sie gab an, keine Genehmigung erteilt zu haben. Dennoch finden sich solche Gewehre vor Ort.
Der Diplomtheologe Paul Russmann. Geschäftsführer von Ohne Rüstung Leben aus Stuttgart, sagte, dass durchschnittlich alle 14 Minuten ein Mensch durch eine Kugel aus dem Lauf einer Waffe von Heckler & Koch sterbe.
Um etwa 12.40 Uhr bildeten die KundgebungsteilnehmerInnen einen spontan Demonstrationszug zum Sitz der Rüstungsfirma Heckler & Koch. An einem Kreisverkehr wurde die Demonstration kurz von einem Polizisten aufgehalten. Er musste den Weg jedoch frei machen, da er allein die Demo nicht aufhalten konnte. Vor dem Firmengelände hielten die TeilnehmerInnen eine Abschlusskundgebung ab.Die FriedensaktivistInnen riefen zum diesjährigen Ostermarsch am 6. April um 14 Uhr vor der Robert–Schuman–Kaserne in Mühlbach auf.
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